Weniger Verkehr, bessere Luft
Vorläufige Messwerte zeigen Rückgang der Schadstoffbelastung
HANNOVER/OLDENBURG – Die Belastung der Luft mit Stickstoffdioxid ist in Niedersachsen während der Corona-Krise deutlich zurückgegangen. Das geht aus Angaben des Umweltministeriums hervor. Demnach wird an sechs von sieben Verkehrsmessstationen für April der jeweils niedrigste bislang gemessene Monatsmittelwert erwartet.
Zu sehen ist diese Entwicklung etwa in Wolfsburg. Dort wurden in den ersten drei Aprilwochen Mittelwerte von weniger als 20 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter gemessen. Im April vor einem Jahr waren es noch mehr als 30 Mikrogramm pro Kubikmeter. Gemessen werden die Werte außerdem in Braunschweig, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Oldenburg und Osnabrück. In Oldenburg waren die Werte im ersten Quartal dieses Jahres auf durchschnittlich 29,8 Mikrogramm gesunken. Die Deutsche Umwelthilfe hatte daraufhin ihre Klage zur „Durchsetzung der Sauberen Luft durch Diesel-Fahrverbote“vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg zurückgezogen.
Umweltminister Olaf Lies will es dabei allerdings nicht belassen. Auch unabhängig vom Coronavirus müsse die Luftqualität verbessert werden. „Nur, weil Grenzwerte eingehalten sind, ist nicht gleich alles gut. Von schlechter Luftqualität gehen nach wie vor Risiken aus.“Lies will daher weiter Projekte fördern, die die Belastung der Luft verringern sollen. „Dreh- und Angelpunkt für eine weitere Reduzierung der Belastung sind für mich Projekte in den Städten und Kommunen mit dem Ziel, über nachhaltige Mobilitätskonzepte die Luft sauberer zu machen.“Fahrverbote brauche es dafür in Niedersachsen indes nicht.