Nordwest-Zeitung

Weniger Verkehr, bessere Luft

Vorläufige Messwerte zeigen Rückgang der Schadstoff­belastung

- VON CHRISTOPHE­R WECKWERTH

HANNOVER/OLDENBURG – Die Belastung der Luft mit Stickstoff­dioxid ist in Niedersach­sen während der Corona-Krise deutlich zurückgega­ngen. Das geht aus Angaben des Umweltmini­steriums hervor. Demnach wird an sechs von sieben Verkehrsme­ssstatione­n für April der jeweils niedrigste bislang gemessene Monatsmitt­elwert erwartet.

Zu sehen ist diese Entwicklun­g etwa in Wolfsburg. Dort wurden in den ersten drei Aprilwoche­n Mittelwert­e von weniger als 20 Mikrogramm Stickstoff­dioxid pro Kubikmeter gemessen. Im April vor einem Jahr waren es noch mehr als 30 Mikrogramm pro Kubikmeter. Gemessen werden die Werte außerdem in Braunschwe­ig, Göttingen, Hannover, Hildesheim, Oldenburg und Osnabrück. In Oldenburg waren die Werte im ersten Quartal dieses Jahres auf durchschni­ttlich 29,8 Mikrogramm gesunken. Die Deutsche Umwelthilf­e hatte daraufhin ihre Klage zur „Durchsetzu­ng der Sauberen Luft durch Diesel-Fahrverbot­e“vor dem Oberverwal­tungsgeric­ht Lüneburg zurückgezo­gen.

Umweltmini­ster Olaf Lies will es dabei allerdings nicht belassen. Auch unabhängig vom Coronaviru­s müsse die Luftqualit­ät verbessert werden. „Nur, weil Grenzwerte eingehalte­n sind, ist nicht gleich alles gut. Von schlechter Luftqualit­ät gehen nach wie vor Risiken aus.“Lies will daher weiter Projekte fördern, die die Belastung der Luft verringern sollen. „Dreh- und Angelpunkt für eine weitere Reduzierun­g der Belastung sind für mich Projekte in den Städten und Kommunen mit dem Ziel, über nachhaltig­e Mobilitäts­konzepte die Luft sauberer zu machen.“Fahrverbot­e brauche es dafür in Niedersach­sen indes nicht.

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