Amazone erntet hohe Umsatzzahlen
Landmaschinenhersteller mit Werken in Hude kommt vergleichsweise gut durch Corona-Krise
Der Auftragsbestand bei der Unternehmensgruppe ist weiterhin gut. 2019 waren die Umsätze leicht rückläufig.
HASBERGEN-GASTE/HUDE – Dass die Geschäftsführer eines Unternehmens, noch dazu eines Industrieunternehmens, in Corona-Zeiten mit Zuversicht nach vorn schauen, ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Genau das tun aber Christian und Justus Dreyer, Geschäftsführer des Landmaschinenherstellers Amazone mit Sitz in Hasbergen-Gaste (Landkreis Osnabrück) und zwei großen Werken in Hude, in diesen Tagen.
„Auch unter den zurzeit äußerst schweren Rahmenbedingungen ist es uns mit großem Einsatz des gesamten
Sämaschinen (hier die Einzelkorn-Sämaschine „Precea“) sind ein Schwerpunkt bei Amazone.
Amazone-Teams gelungen, das erste Quartal 2020 auf einem hohen Umsatzniveau abzuschließen“, sagten sie jetzt. Die Auslieferungen von Amazone-Landmaschinen lägen aktuell „auf hohem Niveau“und es sei „ein erfreulich guter Auftragsbestand“vorhanden. Zugleich schränkten die beiden Geschäftsführer aber auch ein, dass durch
die Corona-Krise oder Wetterextreme ausgelöste negative Auswirkungen im weiteren Verlauf des Jahres 2020 nicht auszuschließen seien.
Dass das Unternehmen mit seinen insgesamt rund 1900 Mitarbeitern, davon etwa 600 in den beiden Werken in Hude und Hude-Altmoorhausen, bislang vergleichsweise gut durch die Krise kommt, liege an mehreren Gründen. „Unsere Maschinen werden von den Landwirten und Lohnunternehmern für den Anbau von Nahrungsmitteln und damit für unsere Ernährungssicherung nicht nur heute, sondern auch in Zukunft dringend benötigt“, weisen die Geschäftsführer auf die vergleichsweise krisensichere Produktpalette hin. Zudem verfüge Amazone in vielen Bereichen über eine hohe Fertigungstiefe und könne deshalb vor dem Hintergrund einer allgemein schwierigen internationalen Teileverfügbarkeit teilweise aus eigenen Beständen zehren.
Und auch die Innovationsstärke spiele eine große Rolle. Allein auf der Branchenleitmesse Agritechnica im November 2019 in Hannover habe Amazone 30 Neuheiten vorgestellt. Dies führte „in den folgenden Wochen bis heute auch zu einem erheblichen
Auftragsschub“, sagen Christian und Justus Dreyer.
2019 erwirtschaftete die Unternehmensgruppe nach zwei Rekordjahren 2017 und 2018 einen Umsatz von 467 Millionen Euro – und blieb damit um 2,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Angesichts des zweiten trockenen Sommers hintereinander sowie politischer Sondereinflüsse durch Handelskonflikte und struktureller Probleme in einigen Ländern bewertete die Geschäftsführung den Geschäftsverlauf dennoch „insgesamt positiv“. Der Spezialist für Bodenbearbeitungsund Sämaschinen sowie Düngerstreuer und Pflanzenschutzspritzen macht einen Großteil seines Geschäfts im Ausland (Exportanteil: über 80 Prozent). Zum Gewinn machte Amazone keine Angaben. 2018 lag der Jahresüberschuss laut Bundesanzeiger bei 36,6 Millionen Euro.