NWZ-Leser helfen gegen Not in Corona-Zeiten
Viele Bürger beteiligen sich an gemeinsamer Aktion mit Caritas und Diakonie
OLDENBURGER LAND – Die Leserinnen und Leser der Nordwest-Zeitung setzen sich großzügig für Menschen ein, die im Oldenburger Land durch die Corona-Krise in wirtschaftliche Not geraten. Auf das gemeinsame Spendenkonto von Caritas, Diakonie und NWZ wurden bereits 82 659,06 Euro überwiesen.
Unter dem Motto „Stark für Menschen in Not“war die Corona-Nothilfeaktion am Wochenende vor Ostern gestartet worden. Anlass war die Erkenntnis der beiden kirchlichen Hilfswerke, dass besonders die Menschen von der Corona-Krise
wirtschaftlich betroffen sind, denen es bereits vorher finanziell nicht so gut gegangen ist.
Da ist zum Beispiel ein männlicher Flüchtling im Kreis Cloppenburg, 29 Jahre alt, der noch keine Dauer-Aufenthaltsgenehmigung
hat und nur mit Genehmigung von Behörden arbeiten darf. Er ist sehr bemüht, eine geeignete Arbeitsstelle zu finden, die für ihn – ohne Führerschein – auch erreichbar ist dann auch noch genehmigt wird.
Im Februar fand er endlich eine Arbeitsstelle, die er auch mit Genehmigung antreten durfte. Im Zuge der CoronaKrise musste die Firma, die ihn gerade eingestellt hatte, jedoch Personal abbauen – und da gehörte er zu den Personen, die ihre Arbeit verloren haben. Jetzt ist er wieder auf Arbeitsuche.
„In der Schwangerenberatung beobachten wir eine große Verunsicherung bei vielen Frauen“, berichtet Maren Laues vom Diakonischen Werk Oldenburger Münsterland. Neben Fragen wie: „Kann mein Partner bei der Entbindung dabei sein?“gibt es zunehmend finanzielle Probleme durch Kurzarbeitergeld oder den Verlust des Arbeitsplatzes.
So geht es zum Beispiel Frau B., berichtet Ivonne Flerlage. B. ist alleinerziehend mit zwei kleinen Kindern, zwei und fünf Jahre alt. Sie bezieht Leistungen nach dem SGB II. Seit der Schließung der Kita betreut sie die Kinder zu Hause und stellt fest, dass sie durch den Wegfall der Mittagsverpflegung viel höhere Ausgaben für Lebensmittel hat. Als auch noch eine EWE-Nachforderung hinzukommt, weiß sie nicht weiter. Die Lebensmittelgutscheine halfen, den leeren Kühlschrank wieder etund was aufzufüllen.
Finanziell eng ist es auch bei einem Paar, das sein erstes Kind erwartet. Beide sind in der Gastronomie beschäftigt, die Frau nur stundenweise. Durch das Kurzarbeitergeld und den Wegfall der Trinkgelder verringert sich das Einkommen erheblich und reicht kaum noch für den Lebensunterhalt und die Miete. Unterstützt werden konnten sie durch Lebensmittelgutscheine, durch die Vermittlung einer Stiftungshilfe für die Babyerstausstattung und durch weitergehende Beratung zur Sicherung des Mietverhältnisses während der Corona-Krise.