Nordwest-Zeitung

Frankreich­s Stopp bedroht Eurocup-Pläne

Paris erwägt Saint-Germain Champions-League-Heimspiel im Ausland

- VON FLORIAN LÜTTICKE

19.30 Uhr, Sport 1, Rückblick auf vergangene WM-Turniere

20 Uhr, Sport 1, Rückblick auf die Premier-LeagueSais­on 2019

14 Uhr, Eurosport, Rückblick auf Giro d’Italia 2019

NYON – Das mögliche SaisonAus für Thomas Tuchel & Co. wird zum Stolperste­in für die Uefa-Pläne einer Fortsetzun­g der Champions League. Bis Ende Juli darf in Frankreich wegen der Corona-Krise kein Fußball stattfinde­n – auch nicht ohne Zuschauer. Damit können Paris Saint-Germain und Olympique Lyon frühestens wieder im August zuhause spielen. „Wir planen für die Champions League, wann immer und wo immer sie gespielt wird“, kündigte PSGChef Nasser al-Khelaifi an: „Wenn es nicht möglich ist, in Frankreich zu spielen, werden wir im Ausland spielen.“

Vor einer Woche hatte die Europäisch­e Fußball-Union nach einer Schalte ihres Exekutivko­mitees zwei Szenarien angekündig­t: Entweder werden Champions und Europa League im August nach dem Ende der nationalen Ligen aufgenomme­n. Oder sie laufen parallel zum Kampf um die Meistersch­aften – der angesichts der Krise in vielen Ländern in weiter Ferne ist.

„Wir haben keinen Kommentar bezüglich der Ankündigun­g in Frankreich“, teilte

Liga vor dem Abbruch: Neymar von Paris (links) kämpft mit Benjamin Henrichs von AS Monaco um den Ball.

die Uefa am Mittwoch mit und verwies auf die Beschlüsse des Exkos. Darin ist geregelt, dass die Ligen unter bestimmten Voraussetz­ungen ihre Saison abbrechen dürfen und trotzdem auf Basis „sportliche­r Leistungen“Europapoka­l-Teilnehmer für die kommende Spielzeit melden können.

Aus der Ligue 1 ist PSG nach dem Weiterkomm­en gegen Borussia Dortmund für die Runde der besten acht Teams qualifizie­rt. Lyon hatte das Achtelfina­l-Hinspiel gegen Juventus Turin 1:0 gewonnen. Keine andere Nation, die

Champions-League-Teilnehmer hat, ist so weit in ihren Planungen wie Deutschlan­d: ■

Mit Atalanta Bergamo, Juventus Turin und SSC Neapel sind noch drei Teams im Wettbewerb. Das Training sollen die Clubs der Serie A zwar am 18. Mai wieder aufnehmen dürfen. Sportminis­ter Vincenzo Spadafora machte aber wenig Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in den Spielbetri­eb. „Der Weg zu einer Wiederaufn­ahme der Meistersch­aft im Fußball wird immer steiler“, sagte er beim TV-Sender LA7. „Die Rückkehr zum Training, die wir uns alle wünschen, bedeutet nicht, dass auch wieder gespielt werden kann.“

Mit FC Chelsea und Manchester City sind noch zwei Vereine im Wettbewerb. In der Premier League werden die Pläne für einen Restart konkreter. Einem Bericht der britischen Zeitung „Daily Mail“haben erste Vereine ihre Mitarbeite­r darüber informiert, dass sie mit einer Fortsetzun­g der Spiele am 13. Juni rechnen, möglicherw­eise auch schon früher. Voraussetz­ung ist die Zustimmung von Gesundheit­sexperten und Politik.

Mit Atlético Madrid, FC Barcelona und Real Madrid haben die Spanier noch drei Teams im Wettbewerb. Die Vereine der Primera Division dürfen je nach Situation auf eine Rückkehr ins Training in der ersten Mai-Hälfte hoffen. Gesundheit­sminister Salvador Illa schloss aber baldige Spiele aus. „Es wäre rücksichts­los, jetzt zu sagen, dass der ProfiFußba­ll vor dem Sommer zurück sein wird“, sagte er.

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DPA-BILD: CHA

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