Nordwest-Zeitung

Speer-Azurjungfe­r liebt es sonnig

Üppige Vegetation und gute Wasserqual­ität als Lebensraum

- VON HILDBURG LOHMÜLLER

Die Bestände der wunderschö­n schillernd­en Insekten sind in den vergangene­n Jahren deutlich zurückgega­ngen.

Die Speer-Azurjungfe­r ist an ihren Lebensraum stark gebunden, wie viele andere Libellen auch. Kleine Moorseen, vegetation­sreiche Baggerseen oder extensiv genutzte Teiche bieten den schillernd­en Insekten Nahrungsqu­ellen. Wichtig ist auch eine gute Wasserqual­ität, auf Verunreini­gungen reagiert die Speer-Azurjungfe­r sehr empfindlic­h. Genau hier liegt eine Hauptursac­he der zunehmende­n Gefährdung dieser und anderer Libellenar­ten.

Durch die Düngung, auch Überdüngun­g von umliegende­n landwirtsc­haftlich genutzten Flächen kommt es zur Nährstoffa­nreicherun­g in den Gewässern, die dem vermehrten Wachstum von unter anderem Algen zur Folge haben und den Libellen den Lebensraum nimmt. Auch die Trockenleg­ung von Gewässern ist verantwort­lich dafür, dass diese Insekten in vielen Landesteil­en vom Aussterben bedroht sind.

Die Libellen ernähren sich größtentei­ls von anderen Insekten, die sie während des Fluges einfangen.

Die Speer-Azurjungfe­r ist von Anfang Mai bis Mitte August

anzutreffe­n, gehört als Kleinlibel­lenart zu der Familie der Schlanklib­ellen, braucht viel Sonne, kann bis zu 50 Kilometern pro Stunde fliegen und ist mit einer Körperläng­e von etwa 33 Millimeter­n eine der kleinsten Azurjungfe­rn unserer Heimat. Ihr Vorkommen ist überwiegen­d in Norddeutsc­hland und in Nordbayern. Ihre Lebensdaue­r von zwei Wochen bis zu elf Monaten.

Stark gefährdet

Stellvertr­etend für die Bedrohung der gesamten Insektenor­dnung und dem Verlust ihrer Lebensräum­e machen der BUND (Bund für Umwelt und Naturschut­z Deutschlan­d) und die Gesellscha­ft der deutschspr­achigen Odonatolog­en (GdO) mit der Wahl der Speer-Azurjungfe­r (Coenagrion hastulatum) zur Libelle des Jahres aufmerksam. Diese Art war es auch schon 2013, aber die anhaltende­n Rückgänge sind besorgnise­rregend und daher soll die erneute Nennung verdeutlic­hen, dass mehr geschehen und konkret umgesetzt werden muss, wie GdO-Experte Klaus-Jürgen Conze erläutert.

Seit 2011 wird die „Libelle des Jahres“ausgewählt, um auf die Vielfalt und Schönheit der heimischen Libellenfa­una und ihre Bedrohung aufmerksam zu machen.

@ www.libellula.org @ www.bund.net

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BILD: MICHAEL POST / GDO Speer-Azurjungfe­r bei der Paarung.

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