Delmenhorster übt sich als Entwicklungshelfer
Ex-Profi Kevin Schindler startet auf den Färöer in die Saison – Co-Trainer bei HB Torshavn
TORSHAVN – Sonnenschein ist im Leben von Kevin Schindler etwas Besonderes geworden. Mit dem schmuddeligen Wetter der Färöer hat der frühere Bundesliga-Profi noch so seine Probleme. Doch mit allem anderen ist Schindler in seinem neuen Leben als Co-Trainer des HB Torshavn auf dem Atlantik-Archipel gerade rundherum zufrieden. Das hat auch etwas damit zu tun, dass
an diesem Samstag in der Betrideildin, der ersten Fußballliga des Landes, gespielt wird.
„Das ist für die Leute hier eine richtig gute Chance, Eigenwerbung zu betreiben und der Welt zu zeigen, wie hier Fußball gespielt wird“, sagt Schindler. Europaweit wird sonst nur noch in Weißrussland gekickt.
Der 31-Jährige ist seit dem 8. Januar auf der Hauptinsel Streymoy. Er hat eine DreiZimmer-Wohnung leicht oberhalb der Hauptstadt Torshavn bezogen, wenn er aus der Eingangstür heraus nach links schaut, sieht er das Meer. „Das ist für mich ein Stück Lebensqualität.“Ein Teil dieser Lebensqualität wurde auch den
Färingern durch die Coronavirus-Pandemie genommen.
Die Regierung verordnete einen fünf Wochen andauernden Lockdown, der für März geplante Start der Fußballliga wurde verschoben. „Wir tragen keine Masken, brauchen keinen Abstand halten. Natürlich desinfizieren wir uns die Hände, aber grundsätzlich ist es hier einfacher geworden als in Deutschland“, meint Schindler. Seit zwei Wochen sind seine Spieler wieder im Mannschaftstraining, in der
Liga müssen sie ohne Zuschauer auskommen.
Schindler, der in Delmenhorst geboren wurde und in der Jugend für den Delmenhorster TB kickte, spielte in Bremen, Augsburg, Duisburg, bei St. Pauli und Wiesbaden. Anschließend zog es den früheren U-21-Nationalspieler in die USA, dann in die Niederlande. Nun betreut der 31-Jährige als Co-Trainer den amtierenden Pokalsieger der Inselgruppe zwischen Norwegen und Island.