Corona-Nothilfe steht im Mittelpunkt
Caritas und Diakonie sagen Abende zur Repräsentation ab – 101 164,06 Euro überwiesen
OLDENBURGER LAND – Damit hatte kaum jemand gerechnet: In weniger als fünf Wochen haben die Menschen im Oldenburger Land mehr als 100 000 Euro für einen Nothilfe-Fonds gespendet, mit dem die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gemildert werden sollen. Unter dem Motto „Stark für Menschen in Not“haben der Landescaritasverband für das Oldenburger Land, das Diakonische Werk Oldenburg und die NordwestZeitung gemeinsam um Spenden gebeten, um denjenigen zu helfen, die unter der Corona-Pandemie besonders leiden. Auf das gemeinsame Spendenkonto wurden inzwischen 101 164,06 Euro eingezahlt.
Gedacht ist das Geld für Menschen wie Frau J. Sie ist alleinerziehend und lebt von Arbeitslosengeld II. Sie ist in ihrem ersten Beruf arbeitsunfähig und möchte gern eine
zur Altenpflegerin machen. Die Bearbeitung der Anträge zieht sich aufgrund von Corona nun noch länger hin.
Sie geht normalerweise regelmäßig zur Tafel, um sich und ihre Tochter mit Lebensmitteln zu versorgen. Diese Möglichkeit gab es lange nicht, weswegen sie auf Unterstützung angewiesen ist. Dazu kommt, dass „im Supermarkt die günstigen Sachen jetzt auch immer schon weggekauft sind. Ich kann es mir eigentlich nicht leisten, auf Bio-Produkte und Luxus-Toilettenpapier zurückzugreifen. Aber was soll ich machen?“
Im Zuge der Corona-Krise hat die Caritas inzwischen ihren traditionellen „Abend der Caritas“in diesem Jahr abgesagt. Dabei handelt es sich um ein Treffen zum Austausch mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und anderen kirchlichen Verbänden. Die für den Abend vorgesehenen Finanzmittel wurden für die Corona-Nothilfe zur Verfügung gestellt.
„Unser Ziel ist die Unterstützung von Einzelpersonen hier im Oldenburger Land, welche durch die Corona-Krise in finanzielle Not geraten sind“, schreiben Caritasdirektor Dr. Gerhard Tepe und sein Stellvertreter, Prof. Dr. Martin Pohlmann, in dem Absageschreiben.
Auch die Diakonie im OlUmschulung denburger Land hat ihren Abend der Begegnung aufgrund der Corona-Krise für dieses Jahr abgesagt und wird ihn 2021 nachholen. „Wir freuen uns darauf, dann die Gespräche nachzuholen. Aber derzeit stehen andere Dinge im Vordergrund“, betont Diakonie-Vorstand Uwe K. Kollmann. „Unterstützen Sie uns, für Menschen in Not dazusein. Wir wollen auch in der Corona-Krise niemanden allein lassen.“
Dafür hätten Caritas, Diakonie und NWZ die Corona-Nothilfe-Aktion gestartet. Gemeinsam mit der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg habe die Diakonie im Oldenburger Land auch eigene Mittel bereitgestellt, um Menschen in Not mit Lebensmittelgutscheinen zu unterstützen.