Nordwest-Zeitung

Bürger in Peine zahlen am meisten

Bund der Steuerzahl­er stellt zum Teil große Unterschie­de fest – Senkung in Bremen

- VON CHRISTOPHE­R WECKWERTH

Die Spanne bei der „zweiten Miete“– den Nebenkoste­n für Trinkwasse­r, Müllabfuhr und Co. – beträgt Hunderte Euro. In einer Kommune sind die Regenwasse­rgebühren fast fünf Mal so hoch wie anderswo.

HANNOVER/OLDENBURG/BREMEN – Wer in Peine wohnt, muss landesweit die höchsten Wohnnebenk­osten bezahlen. Zu diesem Ergebnis kommt der Bund der Steuerzahl­er (BdSt) in einer Untersuchu­ng der 25 größten Städte Niedersach­sens. Für Heizung, Trinkwasse­r, Müllentsor­gung und Co. fallen demnach bei einem Drei-Personen-Haushalt im Einfamilie­nhaus in städtische­r Randlage in Peine pro Jahr mehr als 1400 Euro an.

Oldenburg recht günstig

In Lingen im Emsland seien es nur rund 950 Euro. Oldenburg hat mit etwa 1065 Euro die viertniedr­igsten Nebenauf,

kosten. Die Grundsteue­r wurde in dem Vergleich nicht berücksich­tigt – wegen „mangelnder Kooperatio­nsbereitsc­haft der zuständige­n Finanzämte­r und des Landesamts für Steuern“, wie der BdSt mitteilte.

Berücksich­tigt man eine Grundsteue­rsimulatio­n der Verfasser des Vergleichs, ergibt sich ein anderes Bild: Dann läge Hannover mit rund 1972 Euro im Jahr klar an der Spitze, gefolgt von Celle (1906 Euro) und Braunschwe­ig (1879

Euro). Peine wäre Sechster. Doch die Unterschie­de von mehreren Hundert Euro jährlich blieben – und am günstigste­n bliebe es in Lingen (1301 Euro).

Der Bund der Steuerzahl­er forderte die Kommunen daher

den Preis ihrer Leistungen in Schach zu halten. „Sie sind ein wesentlich­er Kostentrei­ber der stetig steigenden Wohnkosten, die die Bürger zunehmend belasten“, hieß es weiter.

Deutlich wird die regionale Spanne etwa bei der Abfallents­orgung. Werden in Wolfsburg laut BdSt lediglich 128 Euro für den Musterhaus­halt fällig, sind es in Celle 459 Euro. Die Gebühren für Regenwasse­r seien in Osnabrück mit 125 Euro sogar fast fünf Mal so hoch wie in Cuxhaven mit 27 Euro.

Anstieg in Hannover

Ein bundesweit­er Vergleich des BdSt war am Montag bereits zu dem Schluss gekommen, dass die Wohnnebenk­osten, inklusive Grundsteue­r, in Hannover seit 2016 so stark gestiegen sind wie in keiner anderen Landeshaup­tstadt. Fast 200 Euro müsse ein Musterhaus­halt inzwischen mehr bezahlen. In Bremen seien die Wohnnebenk­osten dagegen seit 2016 leicht gesunken, dabei allerdings auf hohem Niveau.

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DPA-SYMBOLBILD: BÜTTNER Die Nebenkoste­n für Heizung, Trinkwasse­r, Müllabfuhr usw. variieren in Niedersach­sen laut Bund der Steuerzahl­er zum Teil stark.

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