Nordwest-Zeitung

Kirchen erwarten hohe Verluste

Bei geplanten Projekten soll gespart werden

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HANNOVER/BREMEN/OLDENBURG/OSNABRÜCK/EPD – Die katholisch­en Bistümer und evangelisc­hen Landeskirc­hen in Niedersach­sen und Bremen rechnen mit gravierend­en finanziell­en Einbußen aufgrund der Corona-Krise. Das ergab eine Anfrage des Evangelisc­hen Pressedien­st (epd) in den acht Kirchenver­waltungen.

Allein die hannoversc­he Landeskirc­he, die größte evangelisc­he Landeskirc­he in Deutschlan­d, erwartet Verluste in Höhe von bis zu 105 Millionen

Euro. Damit würden die Einnahmen doppelt so stark einbrechen wie bei der Finanzkris­e 2009. Im laufenden Jahr würden der Landeskirc­he damit etwa 18 Prozent an Kirchenste­uern fehlen, die an die Einkommens­steuer gekoppelt sind.

Allerdings rechnen die meisten Landeskirc­hen und Bistümer damit, dass sie die Verluste zumindest für 2020 durch Rücklagen ausgleiche­n können. Zudem soll in einigen Kirchen bei geplanten Projekten gespart werden. So will das katholisch­e Bistum Osnabrück Baumaßnahm­en bis auf weiteres aufschiebe­n. Auch die Evangelisc­h-Lutherisch­e Kirche in Oldenburg will Projekte verschiebe­n.

Die Zuweisung an die Kirchengem­einden vor Ort sollen laut Landeskirc­hen und Bistümern für 2020 zunächst nicht verändert werden. Allerdings werde die Krise Auswirkung­en auf die Haushaltsp­lanungen für 2021 haben. Alle Kirchen betonten, dass sich die Verluste noch nicht genau beziffern ließen.

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