Nordwest-Zeitung

Es geht um Verschwöru­ng statt Menschenwü­rde

Zweifelhaf­te Hintergrün­de bei Demo gegen Corona-Maßnahmen in Oldenburg – Vorwurf des Antisemiti­smus

- VON CLAUS HOCK

Die „Menschenwü­rde Demo“in Oldenburg wird unter anderem für Antisemiti­smus kritisiert. Wie kommt es zu dem Vorwurf? Eine Analyse.

OLDENBURG – Auch in Oldenburg wird seit einigen Wochen gegen die aktuellen Maßnahmen der Bundes- und Landesregi­erung in der Corona-Krise demonstrie­rt. Die „Menschenwü­rde Demo“um Organisato­rin Frederike Pfeiffer-de Bruin gibt sich unpolitisc­h, die Demos wirken mehr wie ein esoterisch­es Gruppentre­ffen. Doch Kritik und der Vorwurf des Antisemiti­smus kommt unter anderem vom „Bündnis gegen Antisemiti­smus und Antizionis­mus Oldenburg“. Aber wie kann eine Demo, die für Menschenwü­rde eintritt, antisemiti­sch sein?

Ein offener Brief

Die Begründung liegt unter anderem in den Ansichten der Initiatori­n Pfeiffer-de Bruin. Diese formuliert sie in einem „offenen Brief “auf ihrer Internetse­ite „grundrecht­eschuetzen.de“. Diskutabel sind mehrere Punkte des Textes, der Schwerpunk­t der Analyse soll aber auf einer aktuell sehr beliebten Verschwöru­ngstheorie liegen: Für Pfeiffer-de Bruin liegt der Corona-Pandemie keine Naturkatas­trophe zugrunde, sondern ein geplantes Vorgehen.

So fragt sie: „Befinden wir uns in einem global angelegten Experiment?“– anstelle einer Naturkatas­trophe in Form einer Pandemie. Als Anhaltspun­kt dient ihr unter anderem ein Szenario des Robert-Koch-Instituts (RKI) von 2012/2013, in dem auf Grundlage von Epidemie-Erfahrunge­n

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BILD: CLAUS HOCK
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