Nordwest-Zeitung

Casablanca bei deutschlan­dweiter Ticket-Aktion auf Platz zwei

Streaming-Angebot des Youtubers Fynn Kliemann bringt Kino Spende ein – Autokino in Wüsting startet am Freitag

- VON CHELSY HAß

OLDENBURG/WÜSTING – „100.000 – Alles, was ich nie wollte“– der Dokumentat­ionsfilm des 32-jährigen Fynn Kliemann – Webdesigne­r, Unternehme­r, Musiker, Hobbyhandw­erker und Youtuber – aus Zeven. Eigentlich sollte der Film, über die Entstehung seines Albums, Ende Mai für einen Tag deutschlan­dweit in Kinos gezeigt werden. Auch im Oldenburge­r Casablanca­Kino. Das Coronaviru­s machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.

Casablanca auf Platz 2

Ein Plan B fand sich schnell. Statt den Film einen Tag lang in Kinos zu zeigen, war die Doku am 25. April virtuell zu sehen. 24 Stunden lang. Dafür verkaufte Kliemann 119 607 Tickets. Und um keinen außen 25 Prozent des Umsatzes von 1139 virtuellen Tickets bekommt das Casablanca-Kino in Oldenburg

vor zu lassen, gingen 25 Prozent des Umsatzes an Kinos, die sich die Ticketkäuf­er selbst aussuchen durften.

Virtuell wurde die Musikdokum­entation in knapp 1100 Kinos in Deutschlan­d geguckt. Hinter dem Abaton-Kino in Hamburg mit einer Zuschauerz­ahl von 1402 landete das Oldenburge­r Casablanca-Kino.

Und darüber freut sich auch Geschäftsf­ührer Tobias Roßmann. „Dass die Aktion so durch die Decke gegangen ist, das hätten wir nicht gedacht“, sagt er. Auch das Casablanca habe die Musikdoku ursprüngli­ch bei sich zeigen wollen. „Wir haben keine großartige Werbung dafür gemacht und haben uns bei dem neuen

Unterstütz­t Kinos: Fynn Kliemann.

Plan gefragt, wie es ohne das echte Kinoerlebn­is vor Ort angenommen werden würde“, erklärt Roßmann.

Autokino in Wüsting

Wie viele es waren? 1139 Tickets wurden anteilig zugute des Casablanca gekauft. „Das ist eine schöne Überraschu­ng zwischen den schlechten Nachrichte­n, die es zur Zeit gibt“, sagt der Geschäftsf­ührer. Er freue sich auch, weil es Geld ist, das von Oldenburge­rn an das Casablanca gespendet worden ist. „Noch ist das Geld nicht da, die Abrechnung aber schon. Netto bleiben uns pro Ticket 1,95 Euro“, so Roßmann. Aus der Streaming-Aktion von Fynn Kliemann bekommt das Casablanca also circa 2200 Euro. „Das ist kein Betrag, mit dem wir über die Runden kommen können, aber anderersei­ts hätten wir auch gar kein Geld kriegen können. Vor allem im Vergleich zu anderen Kinos in Großstädte­n haben wir bei der Aktion gut abgeschnit­ten. Das ist schön“, betont der Casablanca-Geschäftsf­ührer.

Wann das Kino an der Johannisst­raße 17 wieder öffnen darf, ist noch nicht klar. „Wir haben noch den Gutscheinv­erkauf,

mit dem wir ein bisschen Geld reinkriege­n können. Und am Freitag startet das Autokino in Wüsting“, so Roßmann.

Dafür hat sich das Kino mit der Landtage Nord GmbH zusammenge­tan. Auf dem Messegelän­de der Landtage Nord an der Holler Landstraße in Wüsting, direkt vor den Toren Oldenburgs, soll vom 15. Mai bis zum 1. Juni ein Autokino stattfinde­n. Geplant sind täglich zwei Vorstellun­gen, die auf einer 80 Quadratmet­er großen, tageslicht­tauglichen LED-Leinwand gezeigt werden. Der Platz reicht für 450 Fahrzeuge. Vorstellun­gen sind täglich um 15 und um 19 Uhr, Einlass ist jeweils eine Stunde vorher.

Mehr Infos zur Aktion von Fynn Kliemann unter kino.oderso.cool

Mehr Infos zum Autokino in Wüsting und Tickets unter www.casablanca-kino.de

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BILD: JÖRG HATSCHER
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BILD: AXEL HEIMKEN

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