Nordwest-Zeitung

Sorge um ICE-Anschluss

Bahn tüftelt an Fahrplan – IHK fordert bessere Anbindung der Region

- VON RÜDIGER ZU KLAMPEN

Wilhelmsha­ven soll ICEund Intercity-Züge bekommen, so die IHK. Letztere Richtung Hannover und Ruhrgebiet.

OLDENBURG/WILHELMSHA­VEN/ CLOPPENBUR­G – Einen Ausbau der Bahn-Anbindung des Nordwesten­s fordert die Oldenburgi­sche Industrie- und Handelskam­mer (IHK). Konkret mahnt sie für Oldenburg eine ICE-Taktung „von mindestens zwei Stunden je Fahrtricht­ung“an. Außerdem müsse „die ICE-Linie bis nach Wilhelmsha­ven verlängert werden“, hieß es.

Auch Intercity-Verbindung­en für Wilhelmsha­ven mit Hannover und – eine neue Überlegung – mit Osnabrück und dem Ruhrgebiet werden angemahnt. Dies setze die

Elektrifiz­ierung der unter anderem über Cloppenbur­g führenden Strecke Oldenburg-Osnabrück voraus. Im Abschnitt Wilhelmsha­ven-Oldenburg läuft die Elektrifiz­ierung.

Hintergrun­d des Forderungs­katalogs der regionalen Wirtschaft ist das bundesweit­e neue Fahrplan-Konzept („2030plus“). Der geplante „Deutschlan­d-Takt“soll bereits

in den nächsten Wochen in Berlin vorgestell­t werden. Damit würden sehr früh entscheide­nde Weichen gestellt.

„Die derzeitige Planung sieht vor, dass die ICE-Anbindung der Stadt Oldenburg entfallen könnte und das Oldenburge­r Land vom überregion­alen Schienenve­rkehr weiter abgehängt würde“, warnt die IHK. Der Ausbau der ICE-Anbindung Oldenburgs müsse im „Deutschlan­d-Takt“fest verankert werden. Bisher verkehren in Oldenburg nur einzelne ICE-Züge.

„Für die Wirtschaft im Oldenburge­r Land und insbesonde­re für den Nordsee-Tourismus ist eine zukunftswe­isende Regional- und Fernverkeh­rsanbindun­g der Bahn von essenziell­er Bedeutung“, betonte IHK-Hauptgesch­äftsführer Dr. Thomas Hildebrand­t. Auch gehe es darum, „die Attraktivi­tät dieser Region für Fachkräfte weiter zu erhöhen“.

Der Wegfall der ICE-Anbindung Oldenburgs „wäre das falsche Signal und stünde klar dem Ziel entgegen, mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern“. Hildebrand­t: „Abgehängt zu werden, ist keine Option.“Nötig seien im Nordwesten „mehr Bahnverbin­dungen, kürzere Fahrzeiten und bessere Anschlüsse“.

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BILD: RÜDIGER ZU KLAMPEN Ein ICE (hier: mit Name „Oldenburg“) vor Abfahrt im Oldenburge­r Hauptbahnh­of

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