Forderung: Avia-Tankstelle soll erhalten bleiben
Ortskuratorium Oldenburg übt scharfe Kritik am Landesamt für Denkmalschutz
OLDENBURG – Das Schicksal der Avia-Tankstelle an der Ecke Bleicherstraße/Kaiserstraße am Stau, die entgegen anderslautender älterer Informationen nicht unter Denkmal steht, beschäftigt nun auch das Ortskuratorium Oldenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. „Woher weiß das Niedersächsische Landesamt für Denkmalschutz (NLD), dass ein ,öffentliches Erhaltungsinteresse entfalle’ beim Abriss der Avia-Tankstelle Kaiserstraße/Bleicherstraße“, fragt Dörte Lossin vom Ortskuratorium Oldenburg.
Es sei wohl eher dem NLD entfallen, ein verlässliches Verzeichnis der Oldenburgischen Baudenkmale zu verfassie
Droht der Abriss: Noch steht die Avia-Tankstelle am Stau/ Kaiserstraße.
sen. Als Beispiel führt Lossin den Abriss der Wagenremise der Feuerwehr in der Auguststraße an, der einen Neubau für das benachbarte Krankenhaus weichen muss. Lossin: „Das immer wieder zögerliche Auftreten des NLD zum Thema Denkmalschutz ist nicht
zu verstehen und ruft nur noch Kopfschütteln hervor.“
Die Avia-Tankstelle als ein Denkmal der schweren Nachkriegsjahre zu werten und – zehn Jahre nach Kriegsende – ein Zeichen für den Aufbau Oldenburgs im modernen Stil und Neubeginn.
Fordert den Erhalt der Tankstelle: Dörte Lossin
Die Spitze eines Dreiecks, die sich durch den Straßenverlauf von Kaiser- und Bleicherstraße ergebe, sei damals ideal genutzt worden durch die von drei Seiten bequem zu erreichende Tankstelle. „Und heute ist sie für jeden Betrachter ein besonderer Hingucker,“fügt hinzu. Man müsse hier von einem Denkmalensemble sprechen. Das heißt weiter, dass neben dem Denkmalschutz hier auch ein Ensembleschutz angebracht wäre.
Lossin mit ironischem Unterton weiter: „Das Schärfste an diesem ganzen Thema ist noch die beachtliche, nein, enorme Größe des Grundstückes, die sich nach Entfernung des Denkmals ergäbe: 300 Quadratmeter. Für die erwähnte Planung eines ,Wohnund Geschäftshauses’ nichts geeigneter als dieses. Meine Bitte an alle am Thema Beteiligten: In Oldenburg haben wir nicht mehr viele solch kostbarer, originärer Denkmale. Lassen Sie sie denkmalgeschützt dort stehen, wo sie schon immer standen.“