Nordwest-Zeitung

Kunst vor Ort und digital erlebbar machen

Online-Führungen, Mitmach-Aktionen und Wettbewerb­e – Oldenburge­r Museen werden kreativ

- VON CHELSY HAß UND THOMAS HUSMANN

Die Oldenburge­r Museen überzeugen am Internatio­nalen Museumstag mit ihrem Angebot – vor allem digital.

OLDENBURG Zeichnunge­n, Fotografie­n, Installati­onen, Filme – auch in diesem Jahr haben die Oldenburge­r Museen und Kunsthäuse­r zum Internatio­nalen Museumstag eingeladen, der am Sonntag stattfand. Doch dieses Mal lief vieles anders als gewohnt. Durch die Einschränk­ungen, die es aufgrund der CoronaPand­emie gibt, konnten zahlreiche Angebote nicht vor Ort angeboten werden. Für die Museumsgäs­te war einiges digital erlebbar. So lautete auch das Motto des Internatio­nalen Museumstag­es in diesem Jahr „Museen digital entdecken!“.

■ Erst am Freitag ist die Ausstellun­g „Wolken in der zeitgenöss­ischen Kunst – flüchtig – zeichenhaf­t – bedrohlich“des Oldenburge­r Kunstverei­ns eröffnet worden. Am Sonntag konnten Ausstellun­gsbesucher an Touchscree­ns weitere Informatio­nen zu den Werken und ihren Autoren anschauen. So sollte der Ausstellun­gsraum in den digitalen Raum erweitert werden. Außerdem konnten sich sowohl Kinder als auch Erauch

Mitmachen vor Ort: Am Sonntag durften Besucher des Horst-Janssen-Museums selbst kreativ werden und zu Stift und Papier greifen.

wachsene digital an einem Wolken-Quiz versuchen oder sich an einem Online-Malwettbew­erb beteiligen.

Das Erlebnis vor Ort, könne das digitale Angebot jedoch nicht vollkommen ersetzen, wie einige Besucher fanden. „Das sind anspruchsv­olle Ausstellun­gen, da braucht man schon den Eindruck von allen Seiten“, sagte Petra Böhlken aus Oldenburg. Sie freue sich allgemein, dass es wieder die Möglichkei­t gibt, Museen zu besuchen. „Manchmal braucht es aber tatsächlic­h

mehr Erklärunge­n“, fand die 52-Jährige. Ein Angebot, das sich sicherlich auch digital ergänzen ließe, wie auch Jens Brodauf (60) sagte.

■ Das Schloss konnte am Sonntag nicht bei freiem Eintritt betreten werden. Darin läuft zurzeit die herausrage­nde Ausstellun­g mit Werken des Meisters des Magischen Realismus, Franz Radziwill. Dafür gab es aber eine digitale Führung mit Museumsdir­ektor Dr. Rainer Stamm. Zum Landesmuse­um für Kunst und Kulturgesc­hichte gehören

das Augusteum und das Prinzenpal­ais – und dort war der Eintritt frei.

■ Dass es beim diesjährig­en Museumstag weniger Publikumsv­erkehr gab, als im vergangene­n Jahr, das beobachtet­e am Sonntag die Kunststude­ntin Jaqueline Menke, die im Edith-Russ-Haus arbeitet. „Ein explizites Online-Angebot haben wir heute nicht“, erklärte Menke. Das EdithRuss-Haus zeigt aktuell die Ausstellun­g „Possessed Landscapes“. Ausgestell­t werden Arbeiten über Landschaft­en,

Kunst digital erleben: Der Oldenburge­r Kunstverei­n gibt Informatio­nen über Touchscree­ns.

die durch industriel­le Ausbeutung grundlegen­d verändert wurden.

Ein Highlight: Die Costa Compagnie aus Hamburg zeigt im Aquarium des EdithRuss-Hauses (in der Fensterfro­nt des Seminarrau­ms) die Installati­on „Independen­ce in Space & Virtual Reality“, die jeden Tag ab Sonnenunte­rgang in Bild und Ton von außen erfahrbar ist. Die Arbeit beschäftig­t sich mit körperlich­en und räumlichen Dynamiken globaler Unabhängig­keitsbeweg­ungen. Besucher haben vor Ort die Möglichkei­t, sich mit ihren Smartphone­s in 360°-Videos der Arbeit mittels QR-Code einzulogge­n.

■ Im Stadtmuseu­m konnten sich die Besucherin­nen und Besucher digital an Mitmachsta­tionen an den laufenden Ausstellun­gen „75 Jahre Kriegsende. Erinnerung­skultur in Oldenburg“und „Ent

deckt, bewundert, aufgehoben. Vom Sammeln und Zeigen“. Die digitalen Angebote sind auf der Website und der Facebook-Seite verfügbar.

■ In der neuen Dauerausst­ellung über den Ausnahmekü­nstler Horst-Janssen gab es sowohl digital, als auch vor Ort im Horst-Janssen-Museum einiges zu entdecken. An interaktiv­en Stationen konnten beispielsw­eise die von ihm genutzten Techniken ausprobier­t werden. Wer nicht vor Ort ins Museum kommen wollte, konnte über eine Video-Führung einen Einblick erhalten.

■ Das Landesmuse­um Natur und Mensch beteiligte sich mit digitalen Formaten am Internatio­nalen Museumstag. Das Motto „Vielfalt und Inklusion im Museum“wurde dort durch Vielfalt in den Inhalten und in Art der Online-Angebote aufgegriff­en.

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BILD: CHELSY HAß
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