Was hat es mit skeptischem Blick auf sich?
Gastronom Hien Tran möchte erweitern – Sein Gesicht ziert Haus an Nadorster Straße
Wann hier sein neues Restaurant öffnet, ist noch nicht klar. Für die Verschönerung des Hauses gab es professionelle Hilfe. An der Fassade gibt es viel zu entdecken.
NADORST – Wer in den vergangenen zwei Wochen an der Nadorster Straße unterwegs war, wird sie schon gesehen haben – die überdimensional großen Star Wars Krieger, die die Fassade an der Nadorster Straße 198 als Graffiti zieren. Nachdem in den vergangenen Wochen bereits ein joggender Sturmtruppler und sein Cosplay-Rivale in Oldenburg gesichtet worden waren (die Ð berichtete), sind die GraffitiKrieger jetzt permanent im Stadtnorden zu sehen.
„Ich bin ein großer Star
Skeptischer Blick? Für das Projekt „Kultur aus Tausch“hat Gastronom Hien Tran sein Antlitz als Vorlage zur Verfügung gestellt. In dem Haus an der Nadorster Straße, das er seit April mietet, möchte er ein weiteres Restaurant eröffnen.
„Wir starten mit allem durch, wenn wir können und das Schlimmste vorbei ist“, so Tran. Das „Moto Kitchen“in Wechloy, das er 2015 eröffnet hat, soll weiterlaufen.
„Kultur aus Tausch“
Weil die Räumlichkeiten schon zur Verfügung stehen aber noch nichts gemacht werden kann, wollte der vietnamesischstämmige Gastronom die Zeit trotzdem sinnvoll nutzen und die Fassade besprühen lassen. Die passenden Künstler fand Tran im Tattoo Studio „Absteige“, ebenfalls an der Ammerländer Heerstraße. Die Tätowierer „Sbek“und „Prinz One“können ihre Kunst unter den aktuellen Voraussetzungen nicht ausleben. „Das Studio ist derzeit noch geschlossen“, sagt der 42-jährige „Sbek“. „Wir haben zum Glück mehrere Möglichkeiten, unsere Kunst auszuleben. Aktuell haben wir mehr Freizeit und können die Zeit mal für andere kreative Projekte nutzen“, sagt Prinz One (25).
So zum Beispiel auch die Verschönerung der Hausfassade
Fallen auf: Die Star-Wars-Krieger, die an einer Hausfassade an der Nadorster Straße zu sehen sind.
an der Nadorster Straße – ein Freundschaftsdienst. „Sbek“, der auch den EWE Baskets-Spieler Ricky Paulding an der EWE Arena oder den Landwirtschaftshelfer und Internet-Star Keno Veith an der Burgstraße sprühte, freut sich besonders darüber. Denn das Porträt von Hien Tran ist eines von sieben Graffiti-Porträts, das der 42-Jährige in den letzten Jahren für sein Projekt „Kultur aus Tausch“gesprüht hat. Eine alte Dame aus Bali,
eine Massai, ein Maori und ein Aborigine gehören zu den Porträts, die er für sein Projekt bereits gesprüht hat. Hien Tran gesellt sich nun dazu und repräsentiert die vietnamesische Kultur, wie „Sbek“erklärt.
„Ich bin gut getroffen“
„Ich tätowiere auch gerne Porträts. Aber auf Haut ist es etwas anderes. Die hält nicht so still wie eine Hauswand“, witzelt der Künstler. Er hat
noch weitere Kunstwerke geplant, darunter ein Kleinkind und einen alten Seemann. Noch ist er auf der Suche nach einem passenden Ort, um die Porträts zu verwirklichen.
Für die Graffiti-Kunst an der Nadorster Straße haben „Sbek“und „Prinz One“einige Wochen gebraucht, wie sie erklären. „Wir haben an jeder Hausseite gemeinsam gearbeitet. So, wie es gepasst hat“, erklärt der 25-jährige „Prinz One“. Dass Hien Tran auf einem überdimensionalen Graffiti-Porträt verewigt ist, nimmt er gelassen. „Ich konnte einen Freund unterstützen und finde, ich bin gut getroffen. Normalerweise stehe ich nicht gerne im Mittelpunkt“, erklärt der Gastronom. Für Aufmerksamkeit wird er in Zukunft trotzdem noch sorgen. Spätestens, wenn in dem Haus an der Nadorster Straße ein Restaurant eröffnet.
Wer einen Ort für Porträts des Projekts „Kultur aus Tausch“hat, wendet sich per EMail an sbek@absteige.ink.
@ Mehr Arbeiten der Künstler unter: www.instagram.com/kultur_aus_tausch oder www.instagram.com/prinzonersk