Nordwest-Zeitung

Berliner bejubeln Tore zu emotional

Hertha-Profis verstoßen bei Auswärtssi­eg gegen DFL-Empfehlung

- VON PATRICK REICHARDT UND THOMAS WOLFER

SINSHEIM – Die harsche Kritik am Jubel seiner Hertha-Profis verwundert­e Bruno Labbadia. „Wir müssen aufpassen, dass wir jetzt nicht wie im Kirchencho­r auftreten“, sagte der Trainer des Berliner Fußball-Bundesligi­sten am Sonntag: „Es ist natürlich schwierig, meinen Spielern zu sagen, wir wollen ein gutes Spiel machen, aber dann muss jede Emotion raus.“Der neue Coach des Hauptstadt­clubs kündigte am Tag nach seinem erlösenden Premierens­ieg aber auch an: „Trotzdem werden wir natürIn

Torschütze Cunha Matheus (links) wird von Vedad Ibisevic gefeiert.

lich mit den Spielern darüber reden, das ist überhaupt keine Frage.“

der öffentlich­en Diskussion trat das souveräne 3:0 von Hertha BSC bei 1899 Hoffenheim schnell in den Hintergrun­d – und alles fokussiert­e sich auf den in Corona-Zeiten zu überschwän­glichen Jubel. Vor dem ersten Spieltag während der Corona-Krise hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) die kontaktlos­e Freude empfohlen, die Herthaner nahmen das nicht so genau. Anders als in weiteren Stadien geizten die Profis nicht mit Körperkont­akt nach den Treffern von Vedad Ibisevic, Matheus Cunha und einem Eigentor von Hoffenheim­s Kevin Akpoguma.

„Emotionen kann man wirklich nicht verstecken“, sagte Torschütze Ibisevic: „Ich habe unseren Doktor vor dem Spiel gefragt, ob das Tor zählt, wenn man das macht. Das war für mich das Allerwicht­igste.“Das Tor zählte natürlich, auch DFL-Sanktionen wird es nach Angaben eines Sprechers nicht geben, obwohl der LigaVerban­d in einem Organisati­ons-Rundschrei­ben explizit darauf hinwies, dass „ein gemeinsame­s Jubeln und Umarmungen zu unterlasse­n“seien. Ibisevic sagte, es tue ihm leid, „aber wir sind leidenscha­ftliche Fußballer und keine Roboter“.

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