Nordwest-Zeitung

HSV verschenkt Sieg in letzter Sekunde

Hamburg trennt sich von Fürth 2:2 – Osnabrück glückt Remis

- VON FRANKO KOITZSCH

FÜRTH – Der Hamburger SV hat sich im ersten Spiel nach der Corona-Pause um den verdienten Sieg gebracht. Die Hanseaten trennten sich am Sonntag im Zweitliga-Spiel von der SpVgg Greuther Fürth 2:2 (1:1) und rücken dennoch auf Aufstiegsp­latz zwei vor. Joel Pohjanpalo (41. Minute) und Jeremy Dudziak (48.) erzielten im Sportpark Ronhof die Tore für die Gäste. Der Norweger Havard Nielsen hatte die Fürther in Führung gebracht (35.) und traf wenige Sekunden vor Ablauf der Nachspielz­eit (90.+4) erneut zum nicht mehr erwarteten Remis.

„Das ist bitter“, gestand Torschütze Pohjanpalo: „Wir hätten das dritte Tor schießen müssen.“Der Finne lobte sein Team dennoch: „Wir haben viel gearbeitet, sind viel gelaufen.“Die leeren Zuschauerr­änge störten ihn nicht: „Für mich war das kein Problem. Ich war trotzdem motiviert.“

In ihr erstes Geisterspi­el vor leeren Tribünen waren die Hamburger verhalten gestarwar

Mit Mundschutz: Dieter Hecking

tet. Zehn Wochen nach der letzten Begegnung überließen die Schützling­e von Trainer Dieter Hecking zunächst den Fürthern die größeren Spielantei­le. Der Aufstiegsk­andidat brauchte meist zu lange, um vors Gäste-Tor zu kommen. Das änderte sich nach der Pause. Nun gingen die in Pink gekleidete­n Hamburger engagierte­r zu Werke und attackiert­en den Rivalen früher. Damit erzielten sie Wirkung bei den Franken. Der HSV wurde sich seiner Mittel immer sicherer und agierte zunehmend souveräner. „Die Leistungss­teigerung nach dem 0:1 klasse“, lobte Hecking sein Team. Der Vorsprung hätte aber jedoch deutlicher ausfallen müssen. Das sollte sich am Ende rächen.

Pohjanpalo, Aaron Hunt und Bakery Jatta hatten weitere Möglichkei­ten, nutzten sie jedoch nicht. So kam es, wie es häufig kommt: Letzte Aktion des Spiels, Ecke für Fürth, Gewühl vor dem Tor, Nielsen knallt den Ball in die Maschen. Spielende. Die HSV-Profis lassen die Köpfe hängen.

Späte Freude gab es hingegen beim VfL Osnabrück. Marcos Alvarez schoss sein Team am Sonntag in der Nachspielz­eit (90.+4) zu einem 1:1 (0:1) beim Spitzenrei­ter Arminia Bielefeld. Fabian Klos hatte die Arminia per Foulelfmet­er in der 17. Spielminut­e in Führung gebracht.

„In diesen Momenten, wenn du in der 94. Minute den Ausgleich beim Tabellenfü­hrer schießt, müssen die Emotionen raus. Das ist ja auch das, was die Leute vermissen, was sie sehen wollen. Da darf man da nicht böse sein. Wir waren sehr disziplini­ert in den letzten Monaten“, sagte Daniel Thione zum Jubel nach dem Ausgleichs­tor in der Nachspielz­eit, als sich die Osnabrücke­r Spieler sehr nahe gekommen sind. Der VfL bleibt nach dem 26. Spieltag als Tabellen13. mit nur zwei Zählern vor dem Relegation­srang allerdings weiter in Abstiegsge­fahr.

Eine positive Bilanz zog am Sonntag die Hamburger Polizei nach dem Geisterspi­el im Millerntor-Stadion zwischen dem FC St. Pauli und dem 1. FC Nürnberg. Rund um die Arena habe es keine größeren Einsätze gegeben, hieß es aus der Leitstelle der Polizei kurz nach Abpfiff der Begegnung, die die Hamburger mit 1:0 durch den Treffer von Viktor Gyökeres (84.) gewannen.

Die meisten Fans hatten sich an die Aufforderu­ngen der Vereine und der Deutschen Fußball Liga (DFL) gehalten und waren zu Hause geblieben. Einen Überblick, wie es bei Hamburger Gastronome­n während der Fernsehübe­rtragung bei Sky aussah, hatte die Polizei zunächst nicht.

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DPA-BILD: HASSENSTEI­N

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