HSV verschenkt Sieg in letzter Sekunde
Hamburg trennt sich von Fürth 2:2 – Osnabrück glückt Remis
FÜRTH – Der Hamburger SV hat sich im ersten Spiel nach der Corona-Pause um den verdienten Sieg gebracht. Die Hanseaten trennten sich am Sonntag im Zweitliga-Spiel von der SpVgg Greuther Fürth 2:2 (1:1) und rücken dennoch auf Aufstiegsplatz zwei vor. Joel Pohjanpalo (41. Minute) und Jeremy Dudziak (48.) erzielten im Sportpark Ronhof die Tore für die Gäste. Der Norweger Havard Nielsen hatte die Fürther in Führung gebracht (35.) und traf wenige Sekunden vor Ablauf der Nachspielzeit (90.+4) erneut zum nicht mehr erwarteten Remis.
„Das ist bitter“, gestand Torschütze Pohjanpalo: „Wir hätten das dritte Tor schießen müssen.“Der Finne lobte sein Team dennoch: „Wir haben viel gearbeitet, sind viel gelaufen.“Die leeren Zuschauerränge störten ihn nicht: „Für mich war das kein Problem. Ich war trotzdem motiviert.“
In ihr erstes Geisterspiel vor leeren Tribünen waren die Hamburger verhalten gestarwar
Mit Mundschutz: Dieter Hecking
tet. Zehn Wochen nach der letzten Begegnung überließen die Schützlinge von Trainer Dieter Hecking zunächst den Fürthern die größeren Spielanteile. Der Aufstiegskandidat brauchte meist zu lange, um vors Gäste-Tor zu kommen. Das änderte sich nach der Pause. Nun gingen die in Pink gekleideten Hamburger engagierter zu Werke und attackierten den Rivalen früher. Damit erzielten sie Wirkung bei den Franken. Der HSV wurde sich seiner Mittel immer sicherer und agierte zunehmend souveräner. „Die Leistungssteigerung nach dem 0:1 klasse“, lobte Hecking sein Team. Der Vorsprung hätte aber jedoch deutlicher ausfallen müssen. Das sollte sich am Ende rächen.
Pohjanpalo, Aaron Hunt und Bakery Jatta hatten weitere Möglichkeiten, nutzten sie jedoch nicht. So kam es, wie es häufig kommt: Letzte Aktion des Spiels, Ecke für Fürth, Gewühl vor dem Tor, Nielsen knallt den Ball in die Maschen. Spielende. Die HSV-Profis lassen die Köpfe hängen.
Späte Freude gab es hingegen beim VfL Osnabrück. Marcos Alvarez schoss sein Team am Sonntag in der Nachspielzeit (90.+4) zu einem 1:1 (0:1) beim Spitzenreiter Arminia Bielefeld. Fabian Klos hatte die Arminia per Foulelfmeter in der 17. Spielminute in Führung gebracht.
„In diesen Momenten, wenn du in der 94. Minute den Ausgleich beim Tabellenführer schießt, müssen die Emotionen raus. Das ist ja auch das, was die Leute vermissen, was sie sehen wollen. Da darf man da nicht böse sein. Wir waren sehr diszipliniert in den letzten Monaten“, sagte Daniel Thione zum Jubel nach dem Ausgleichstor in der Nachspielzeit, als sich die Osnabrücker Spieler sehr nahe gekommen sind. Der VfL bleibt nach dem 26. Spieltag als Tabellen13. mit nur zwei Zählern vor dem Relegationsrang allerdings weiter in Abstiegsgefahr.
Eine positive Bilanz zog am Sonntag die Hamburger Polizei nach dem Geisterspiel im Millerntor-Stadion zwischen dem FC St. Pauli und dem 1. FC Nürnberg. Rund um die Arena habe es keine größeren Einsätze gegeben, hieß es aus der Leitstelle der Polizei kurz nach Abpfiff der Begegnung, die die Hamburger mit 1:0 durch den Treffer von Viktor Gyökeres (84.) gewannen.
Die meisten Fans hatten sich an die Aufforderungen der Vereine und der Deutschen Fußball Liga (DFL) gehalten und waren zu Hause geblieben. Einen Überblick, wie es bei Hamburger Gastronomen während der Fernsehübertragung bei Sky aussah, hatte die Polizei zunächst nicht.