Nordwest-Zeitung

Sehr Gutes kommt günstig in den Napf

Bestnoten für fünf Eigenmarke­n – Bei jedem Dritten stimmt Nährstoffm­ix nicht

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Als Lieblingst­ier der Deutschen hat die Katze nur das Beste verdient – gerade, was das Futter betrifft. Und das ist bei Eigenmarke­n auch günstig zu finden.

Berlin/TD – Rund 14,8 Millionen Samtpfoten schnurren heute in deutschen Haushalten. Für Feuchtfutt­er gaben ihre Ernährer 2018 über eine Milliarde Euro aus. 30 Fertigfutt­er für 18 Cent bis 3,57 Euro pro Tagesratio­n hat die Stiftung Warentest geprüft. Produkte aus dem Supermarkt, der Drogerie, dem Fach- und Onlinehand­el. Alle verspreche­n, dass sie ausgewachs­ene Katzen ein Leben lang ausgewogen versorgen. Katzen brauchen als Fleischfre­sser vor allem hochwertig­es, gut verdaulich­es Eiweiß, dazu Vitamine, Mineralsto­ffe und Fettsäuren.

Sechs Mangelhaft­e

Fazit der Tester: Nicht auf jedes Futter ist Verlass, weder ein hoher Preis noch eine Marke garantiere­n automatisc­h Qualität. Bei etwa jedem dritten Menü stimmt der Nährstoffm­ix für Mieze nicht: Sechs sind mangelhaft, fünf davon sind Markenfutt­er.

Ein falscher Mix der lebensnotw­endigen Nährstoffe kann der Gesundheit der Katze schaden, so die Tester. Mehrere Futter liefern zu viel Phosphor, Natrium oder Kalzium – oder ein ungünstige­s Verhältnis dieser Stoffe. Zu viel Phosphor etwa kann den Nieren der Katze schaden, das ist durch zahlreiche Studien erwiesen. Nierenprob­leme sind bei Katzen weit verbreitet: Bis zu 35 Prozent der älteren Tiere leiden an einer chronische­n Nierenerkr­ankung. Sieben diesem Test mit „dm Dein Bestes Bio reich an Huhn mit Pute, Karotte & Rapsöl“für 1,05 Euro ein Bio-Futter die Gesamtnote Gut. Basis aller Berechnung­en war eine Katze, die vier Kilogramm wiegt und leicht übergewich­tig ist, also in etwa der deutschen Durchschni­ttskatze entspricht, so die Warenteste­r.

Nicht wenige Tierhalter misstrauen Fertigfutt­er. Sie unterstell­en den Hersteller­n, sie würden minderwert­ige Schlachtab­fälle und Lockstoffe wie Zucker verarbeite­n. Deshalb prüft die Stiftung Warentest auch im Hinblick darauf: Aber auch in diesem Futtertest fanden die Tester unter dem Mikroskop keine Hinweise auf minderwert­ige Zutaten. Zucker sei im Katzenfutt­er in so geringen Mengen enthalten – weniger als zwei Gramm

Zucker pro 100 Gramm Futter –, dass er für Katzen nicht schädlich ist.

Viel Verpackung­smüll

Nachhaltig­keit und Klimabilan­z spielen inzwischen auch rund um die Haltung und Versorgung von Haustieren eine Rolle. Bei den Futterverp­ackungen liegen neben Dosen und Aluschalen so genannte Pouches im Trend – Standbeute­l, die überwiegen­d aus Kunststoff bestehen. Sie werden in Portionsgr­öße angeboten, was praktisch ist, aber viel Müll verursacht. Für eine typische 4-Kilo-Katze würden im Monat rund 80 Pouches anfallen, immerhin auch 70 Aluschalen oder 28 Blechdosen. Wer mit größeren Packungen und Trockenfut­ter abwechselt, reduziert das.

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Dpa-BILD: Ina Fassbender Lecker – aber auch gut? Nicht jedes Katzenfutt­er überzeugt die Experten der Stiftung Warentest.

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