Sorge um Innenstädte wächst
Städtetag warnt vor Kahlschlag bei Warenhäusern
Kommen die Kunden zurück? Bisher war das offenbar nicht in vollem Umfang so.
Berlin/Bremen/Oldenburg – Die Sorge um die ohnehin vom Onlinehandel bedrängten deutschen Innenstädte wächst: Der Deutsche Städtetag sieht Überlegungen zur Schließung zahlreicher Standorte des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof mit großer Sorge. „Trotz aller Umwälzungen durch den Internethandel und die Folgen der Corona-Krise sind die traditionsreichen Kaufhäuser dieses Handelsunternehmens wichtige Arbeitgeber und Versorgungszentren vor Ort“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy. Sie zögen Menschen in Innenstädte und nutzten damit auch dem Einzelhandel in ihrem Umfeld.
Die Städte seien daran interessiert, die Innenstädte für Bewohner und Besucher attraktiv zu halten und gleichzeitig möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern. „Deshalb müssen möglichst viele Kaufhausstandorte bestehen bleiben – es darf hier nicht zu einem Kahlschlag kommen“, betonte Dedy. Wenn Häuser tatsächlich nicht weitergeführt werden könnten, seien rasche Gespräche des Unternehmens mit den Städten über eine künftige Nutzung nötig. Es gehe darum, Strategien zu entwickeln, um negative Auswirkungen abzumildern.
Zum Wochenende waren Pläne bekanntgeworden, bis zu 80 der derzeit noch gut 170 Filialen des Unternehmens bei der anstehenden Sanierung zu schließen. Das sieht der Entwurf
Experten unterteilen die vielen Geschäfte in verschiedene Gruppen. Eine davon ist das Warenhaus.
eines Sanierungskonzeptes für den Handelsriesen vor, der nach dpa-Informationen dem Gesamtbetriebsrat und Gläubigervertretern vorgelegt wurde. Ein Sprecher des Konzerns betonte, das Unternehmen wolle Spekulationen nicht kommentieren.
Typisch ist ein sehr breites Sortiment. Man bekommt dort quasi „alles“– anders als im Fachhandel.
Ungemach droht dem Einzelhandel auch jenseits des Kaufhaus-Schicksals. Denn das gewohnte Leben kehrt nur langsam wieder in die Innenstädte zurück. „Die Kunden sind beim Einkaufen in diesen Tagen eher zurückhaltend unterwegs“, sagte der Hauptgeschäftsführer