Manchen Flüchtlingen fehlt nun Sprachschulung
Auszubildenden droht Ende der „Ausbildungsduldung“– Beispiel aus Lohne
Zahl der Beschäftigten, die Air Canada, die größte Fluggesellschaft von Kanada, wegen der Coronavirus-Pandemie mindestens entlassen will – mehr als die Hälfte der 38 000 Angestellten. Man rechne nicht damit, dass der normale Betrieb in absehbarer Zeit wieder aufgenommen werde.
Weigert sich ein Ehegatte, einer gemeinsamen Steuererklärung zuzustimmen, so hat der andere Anspruch darauf, dass der ihm daraus entstehende finanzielle Schaden wegen einer ungünstigeren Einzelveranlagung vom „Verweigerer“ersetzt wird. Das Oberlandesgericht Celle urteilte für eine entsprechende Berechnung (OLG Celle, 21 UF 119/18).
Berlin/Lohne – Die CoronaPandemie führt bei vielen Betrieben nicht nur zu wirtschaftlichen Einbußen, sondern hat auch negative Auswirkungen auf die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Flüchtlingshintergrund. Darauf hat jetzt das Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“hingewiesen. Mehr als ein Drittel aller Unternehmen müssten die Investitionen zurückschrauben. In diesem Umfeld seien die Ausbildung und Beschäftigung von Geflüchteten eine noch größere Herausforderung als ohnehin schon.
Dr. Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des DIHK: „Bei geflüchteten Menschen in Ausbildungsoder Beschäftigungsduldung hängt vom Arbeitsplatz auch der befristete Aufenthalt in Deutschland ab, sodass hier eine noch größere Verunsicherung mit einer solchen Entwicklung verbunden ist.“Das erschwere auch für die betroffenen Betriebe die Situation.
Bei Abbruch oder Verlust der Ausbildung hat ein Geflüchteter, der sich in Ausbildungsduldung befindet, einmalig sechs Monate Zeit für die Suche eines neuen Ausbildungsplatzes, ohne dass seine Duldung erlischt. Geflüchtete mit einer Beschäftigungsduldung haben nach Verlust dieser Arbeitsstelle drei Monate Zeit, einen neuen sozialversicherungspflichtigen Job zu finden.
Viele Betriebe auch aus der Region bilden Flüchtlinge aus.
Zwar sind aktuell aufgrund der Einschränkungen rund um Covid-19 die Asylverfahren und entsprechend auch Abschiebungen ausgesetzt, doch inwieweit die gesetzlich geregelte Frist in der aktuellen wirtschaftlichen Situation zur Suche einer neuen Ausbildungsoder Arbeitsstelle reicht und wie viele Menschen in Duldung dabei von einer Abschiebung bedroht sind, wird sich wohl erst in den kommenden Monaten zeigen.
Ulla Kampers, Personalleiterin der Nordluft Wärmeund Lüftungstechnik GmbH & Co. KG in Lohne (Kreis Vechta), sieht derzeit vor allem den ausbleibenden Sprachunterricht als Problem. Sie beschäftigt aktuell zwei Menschen mit Fluchthintergrund – einen Afghanen in Ausbildung und einen Syrer, der die Ausbildung im Unternehmen bereits erfolgreich abgeschlossen hat und nun als Fachkraft tätig ist: „Das größte Problem für unseren Auszubildenden mit
Fluchthintergrund ist, dass er derzeit weder Berufsschulnoch Sprachunterricht erhält. Bis zu seinen Prüfungen im Sommer muss er also viel nachholen, eine höchst ambitionierte Aufgabe für die Flüchtlinge, die auch noch Sprachprobleme haben.“
Doch trotz Schwierigkeiten sieht sie auch die Chancen für die Zukunft: „Die Krise hat durchaus auch positive Effekte. Wir rücken – wenn auch nicht im physischen Sinne – näher an unsere Mitmenschen heran, insbesondere an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Beide Seiten arbeiten daran, die Sorgen des anderen zu berücksichtigen. Ich bin guter Dinge, dass wir auch diese Krise in den Griff bekommen.“