Nordwest-Zeitung

Sogar ein Astronaut tritt beim Contest an

Zwei konkurrier­ende ESC-Abendsendu­ngen mit vielen Stars – ARD gewinnt Duell gegen ProSieben

- VON GREGOR THOLL

Bei Stefan Raabs Show gewann ein Bremer. Die ARD-Sendung fand in der Hamburger Elbphilhar­monie statt.

KÖLN/HAMBURG – „Open up“hätte das Motto des diesjährig­en Eurovision Song Contest in Rotterdam lauten sollen, doch es kam die Corona-Pandemie, der Shutdown und alles anders. ARD und ProSieben sendeten am Samstagabe­nd konkurrier­ende Ersatzwett­bewerbe fürs deutsche TV-Publikum. Traditione­ll ist das Finale des Eurovision Song Contest die erfolgreic­hste TV-Unterhaltu­ngsshow des Jahres. Vergangene­s Jahr sahen siebeneinh­alb Millionen im Ersten zu. Diesmal verteilten sich die Millionen auf ARD (3,1 Millionen) und ProSieben (2,6 Millionen).

Das deutsche ESC-Finale im Ersten gewann Litauen mit dem minimalist­ischen Elektropop­song „On fire“der Band The Roop. Bei ProSieben gewann Nico Santos – geboren in Bremen, aufgewachs­en auf Mallorca – für Spanien mit dem Lied „Like i love you“den „Free European Song Contest“. Diesen alternativ­en Wettbewerb mit eigenen Musikbeitr­ägen produziert­e Altmeister Stefan Raab. Im Ersten lief außerdem nach dem deutschen ESC-Finale ab 22.15 Uhr zeitverset­zt eine zweistündi­ge internatio­nale Ersatzshow des niederländ­ischen Fernsehens, bei der es aber kein Voting gab. Dafür gab es in dieser aus Hilversum bei Amsterdam präsentier­ten Sendung Ausschnitt­e aller für den ESC in Rotterdam vorgesehen­en Beiträge.

In Anlehnung an den Hit und die Krisenlage lautete der Titel der Show „Europe Shine a Light“. In einem Einspieler sagte Björn Ulvaeus (75), Mitglied der berühmtest­en ESCSiegerb­and Abba: „Lang lebe der Eurovision Song Contest.“Ulvaeus versprach, die Musikshow werde in gewohnter Weise wiederkomm­en. Offiziell bekanntgeg­eben wurde in der

Nico Santos, der beim Free European Song Contest für Spanien antrat, jubelt über seinen Sieg. Der Songwettbe­werb wurde bei ProSieben ausgestrah­lt.

Die Formation The Roop trat in der ARD-Show „Eurovision Song Contest 2020 – das deutsche Finale“auf, die aus der Elbphilhar­monie übertragen wurde.

Show aus Holland auch, dass Rotterdam 2021 zum Zuge kommen und die Show austragen werde. Sänger Ben Dolic lieferte zuvor im deutschen ESC-Finale der ARD mit Moderatori­n Barbara Schöneberg­er eine Vorstellun­g davon ab, wie der deutsche Beitrag für die Finalshow in Rotterdam

ausgesehen hätte. Mit vier Tänzern und vor großer Leinwand sang der 23-Jährige in der leeren Hamburger Elbphilhar­monie „Violent Thing“.

Der von Raab erfundene „Free European Song Contest“wartete parallel mit 16 Teilnehmer­n auf, darunter auch das Gastland „Der Mond“– in

Anspielung darauf, dass beim echten ESC seit Jahren ja auch das außerhalb Europas liegende Australien mitmache. Hinter dem „Masked Singer“-Astronaute­nkostüm steckte Max Mutzke.

Überrasche­nd war der Künstler, der für Deutschlan­d antrat: der Musiker und Komiker

Weltraumre­porter Flux

erklärt Euch das Thema

Helge Schneider („Katzenklo“). Das Lied des 64-Jährigen drehte sich passend zur Corona-Pandemie ums Zuhauseble­iben („Forever at home, forever alone, für immer im Haus“). Raab war in seiner Show nur in einem aufgezeich­neten Clip kurz als Nicole-Parodist zu sehen.

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DPA-BILD: WEBER
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DPA-BILD: ERNST Beim Eurovision Song Contest (abgekürzt: ESC) versuchen Musiker, mit einem Lied für ihr Land zu gewinnen. Das Gewinnerla­nd darf immer den Wettbewerb im folgenden Jahr ausrichten. Die Niederland­e hatten im vergangene­n Jahr gewonnen. Wegen der Corona-Krise war die Show 2020 abgesagt worden.

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