Oft stechend oder pochend
Prof. Dr. Claus-Henning Köhne ist Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin - Onkologie und Hämatologie im Klinikum Oldenburg.
frage: Wodurch werden Tumorschmerzen ausgelöst?
Köhne: Durch schnell wachsende Tumorknoten, die in normales Gewebe hineinwachsen oder dieses zerstören. Wir unterscheiden grob zwischen Tumorschmerzen, die durch Irritationen von Schmerzrezeptoren der Haut und deren Gewebe bzw. der Organe entstehen von denen durch Verletzungen des Nervensystems. Durch das Tumorwachstum entstehen Substanzen, die Schmerzen verursachen und/oder die Schmerzschwelle herabsetzen. frage: Wie macht sich das konkret bemerkbar?
Köhne: Die Schmerzen sind häufig gut lokalisierbar. Sie können stechend oder pochend sein. Oft handelt es sich dabei auch um Schmerzen der Knochen oder der Knochenhaut. Organschmerzen entstehen durch eine Dehnung etwa der Leberkapsel oder von Hohlorganen wie der Galle, der Bauchspeicheldrüse oder des Darms. Diese können auch kolikartig auftreten und von schnellem Herzschlag, Übelkeit, Schweißausbrüchen sowie einem Anstieg des Blutdrucks begleitet sein. frage: Welche Rolle spielen Lage und Größe der Tumoren?
Köhne: Die Größe und die Lage können entscheidend sein. In Regionen wie zum Beispiel im Bauchraum, wo relativ viel Platz ist, muss der Tumor erst recht groß werden bis Schmerzen auftreten. In Hohlräumen kann dagegen schon ein recht kleiner Tumor eine große Schmerzwirkung entfalten. Anzeige