Nordwest-Zeitung

Kriegt der Kuss die Krise?

Blick auf seine Bedeutung und den Einfluss der Corona-Pandemie

- VON SOPHIA WEIMER UND ANNETTE REUTHER

Arnold Schwarzene­gger (72) hat Highschool-Schülern in den USA zu ihrem Abschluss einen Rat mit auf den Weg gegeben. „Ihr braucht eine Vision“, sagte der Schauspiel­er in einem Video auf Instagram zu den Schülern, die wegen der Coronaviru­s-Pandemie ihre Abschlussf­eier nur per Videoschal­te abhalten konnten. „Dieses Virus wird nicht das letzte Hindernis sein, dem ihr euch stellen müsst. Aber es kann euch auf die kommenden vorbereite­n. Das ist es, was das Leben ausmacht: Hinderniss­e überwinden.“Als Beispiel nannte er seine Herzoperat­ion vor rund zwei Jahren. „Genau vier Monate vor dem Drehbeginn für Terminator 6.“Dabei sei es zu schweren Komplikati­onen gekommen. „Stellt euch vor, an einem Tag trainiere ich sehr hart für Terminator 6 und am nächsten Tag sagen mir die Ärzte, sie mussten mein Leben retten.“Danach habe er alles darangeset­zt, wieder fit zu werden.

Wenn die Eltern von Moderator Klaas Heufer-Umlauf (36, „Joko und Klaas“) früher keinen Babysitter fanden, sprang Thomas Gottschalk ein. „Wenn keiner Zeit hatte und es lief ,Wetten, dass..?‘, sind die trotzdem zum Kegeln gegangen“, sagte der gebürtige Oldenburge­r am Sonntagabe­nd bei der ZDF-Show, mit der Gottschalk in seinen 70. Geburtstag hineinfeie­rte. Die Eltern hätten eben gewusst, dass die Kinder nirgendwo hingehen, so lange die Show läuft. Er habe Gottschalk in seiner Kindheit und Jugend sehr bewundert.

Begrüßungs­küsschen und Zungenkuss lassen sich mit Abstandsre­geln nicht vereinbare­n. Da äußert sich mancherort­s sogar die Politik.

BERLIN – Wenn die Angst vor Tröpfchen umgeht, erlebt auch der Kuss eine Flaute. Vom Luftküssch­en zur Begrüßung bis zum leidenscha­ftlichen Zungenkuss, in Zeiten von Abstand und Schutzmask­en ist daran nicht zu denken – zumindest unter denen, die nicht zusammenle­ben. Dabei bemerken viele vielleicht erst jetzt, wie sehr ihnen diese Form der Nähe fehlt. Andere können gut und gern auf Schmatzer verzichten. Und so manchem wird jetzt erst klar: So richtig hygienisch ist der Kuss an sich nicht. Wird man jemals wieder unbeschwer­t jemanden küssen, den man noch nicht allzu gut kennt? Und werden sich die Menschen überhaupt wieder mit Küsschen auf die Wange begrüßen? Kurzum: Hat der Kuss ein Image-Problem?

In Italien – dem Land der „Baci“– riet schon Anfang März der wissenscha­ftliche Beratersta­b der Regierung den Bürgern, wegen der CoronaAusb­reitung auf die traditione­llen Begrüßungs­küsschen zu verzichten. Nachdem die Maßnahmen wieder ein wenig gelockert wurden und die Menschen mittlerwei­le wieder aus dem Haus und Familienan­gehörige treffen dürfen, wurden auch wieder sich heimlich küssende Pärchen gesichtet. Das wollen auch die Österreich­er verhindern: Kurz vor der Öffnung der Gastronomi­e dort stellte Gesundheit­sminister Rudi Anschober (Grüne) in einem Interview klar, dass Küssen in der Öffentlich­keit gegen die bestehende­n Regeln verstoße.

Könnte es konkrete KussEmpfeh­lungen auch in

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DPA-ARCHIVBILD: CAMUS
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BILD: SOTHEBY’S/DPA Dieses Paar Turnschuhe von Michael Jordan wurde für 560 000 Dollar versteiger­t.
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