DAS IST FÜR TOURISTEN IN DER REGION MÖGLICH
So läuft der Leistungssport-Betrieb der Oldenburger Talente wieder an
Seit zwei Wochen dürfen die Ruder-Asse vom Team NordWest wieder auf dem Wasser trainieren. Hier erklärt ihr Trainer Matthias Helmkamp, wie die Skulls und auch mögliche Bootsschäden bei der Einhaltung der Abstandsregeln helfen.
OLDENBURG – „Acht Wochen ohne Ruderschlag, acht Wochen kein Ruderboot auf dem Oldenburger Küstenkanal, acht Wochen kein schweißtreibender Leistungssport auf dem Wasser.“So beschreibt Stützpunkt-Trainer Matthias Helmkamp die buchstäbliche Leere, die ihn und seine Schützlinge in der Coronavirus-Krise be- und getroffen hat. Doch jetzt darf die Leere so langsam wieder mit RuderLeben gefüllt werden. Helmkamp darf die Ruder-Asse wieder mit dem Megafon über das Wasser treiben.
„Seit Einberufung des Landesruderstützpunktes Oldenburg ist dies die längste Zeit ohne aktiven Leistungssport auf dem Küstenkanal“, erklärt Helmkamp und ist mit seinen Talenten vom Regattaverband Ems-Jade-Weser froh über die Lockerungen der Verordnungen des Landes. Seit zwei Wochen ist es den Talenten vom Team NordWest nun wieder gestattet, im Einer zu rudern – für Hausgemeinschaften ist bereits der Zweier erlaubt.
Vier Athleten plus Trainer
Mit Bezug auf die Empfehlungen vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) wurde die Leistungssportgruppe am Oldenburger Ruderverein auf vier Athleten plus Trainer begrenzt. Innerhalb dieser Kleingruppen gilt eine eiserne Regel. „Immer eine Skulllänge Abstand“, betont Helmkamp.
„Wir haben etwas gesucht, womit wir im alltäglichen Trainingsbetrieb zu tun haben
und womit wir unseren Abstand einhalten können. Die Wahl fiel auf unsere Fortbewegungsmittel: die Skulls“, erklärt der 24-jährige Trainer. Knapp drei Meter messen die Ruder, von denen jeder Sportler zwei am Boot hat (die Riemen, von denen jeder in den größeren Booten nur einen bedient, sind länger). Sie eignen sich gut, um den Mindestabstand von zwei Metern an Land einzuhalten.
„Auf dem Wasser spielt der einzuhaltende Abstand eher eine geringere Rolle, da sich die Einer bauartbedingt nicht unter zwei Meter nähern können“, sagt Helmkamp und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Wer unter zwei Meter Abstand auf dem Wasser kommen will, hat schneller einen Bootsschaden als einen zu geringen Abstand.“
Auf 2021 vorbereiten
Als Reaktion auf die Verschiebung der Olympischen Spiele in den Sommer 2021 hat der internationale Ruderverband Fisa bereits die diesjährigen Weltmeisterschaften der U 19 und U 23 abgesagt. Andere wichtige Veranstaltungen wie die EM jeder Altersklasse und der Baltic-Cup der nationalen U-17-Auswahl sind hingegen für den Spätherbst noch im Plan enthalten.
Im Laufe des Sommers stehen für die Ruder-Asse vom Team NordWest somit zum Teil noch heimische Qualifikationsmaßnahmen auf dem Programm. Der Deutsche Ruderverband (DRV) beschloss aufgrund der Corona-Krise, dass alle nationalen Maßnahmen und Regatten bis Ende August eingestellt werden.
„Trotz der Absagen befinden sich die Stützpunkt-Ruderer
wieder im regelmäßigen Trainingsbetrieb und bereiten sich gezielt auf die Saison 2021 vor“, sagt Helmkamp „Auf dem Wasser wie an Land ist Grundlagenausdauer für diesen Sommer das oberste Ziel.“
Mit langen Rennradtouren und individuellen Laufeinheiten findet das Training nicht nur am Landesstützpunkt statt, damit auch der Breitensport am Oldenburger Ruderverein unter Einhaltung der hygienischen Maßnahmen durchgeführt werden kann.
„Die Sportler freuen sich, dass sie wieder auf dem Wasser rudern können, langfristig macht Ergometerrudern auch keinen Spaß“, sagt Regattaverbandsvorsitzender Ulrich Pohland mit Blick auf die Trockenübungen der vergangenen Wochen und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Auch die Anlieger an der DietrichDannemann-Straße werden sich freuen, dass es wieder zurück zur Normalität geht, sie werden sonntags von nun an wieder durch das Megafon des Trainers geweckt.“
„Die Einer können sich bauartbedingt nicht unter zwei Meter nähern.
Matthias Helmkamp Stützpunkt-Trainer