Nordwest-Zeitung

Corona-Krise kostet die Stadt rund 24 Millionen Euro

Aus einem dicken Plus im Haushalt wird ein fast ebenso dickes Minus

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OLDENBURG/MTN – Der von Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD) befürchtet­e „Tag der Tränen“ist zwar ausgeblieb­en. Nachdem die Steuerschä­tzung des Bundes und Zahlen des Landes nun auf dem Tisch liegen, weiß auch die Stadtverwa­ltung, in welche Richtung es finanziell durch die Corona-Krise geht: Statt eines Überschuss­es von rund 13 Millionen Euro, wird der Haushalt für 2020 wohl ein Minus von etwa zehn Millionen Euro ausweisen. Vor allem bei der Einkommens- sowie der Umsatzsteu­er dürfte es weniger schlimm kommen als erwartet.

Und weil der Einbruch unverschul­det ist, schließt sich Krogmann den Forderunge­n nach einem Rettungssc­hirm für Kommunen an: „Es bedarf einer Unterstütz­ung durch

und Land.“Dabei dürfe es nicht allein um die Altschulde­nproblemat­ik gehen. „Auch für dynamische Großstädte mit Investitio­nsbedarf muss es Impulse geben.“

Mit einem vorübergeh­enden Einbruch rechnet die Stadt auch bei den Gewerbeste­uern. Statt 125 Millionen Euro, wie veranschla­gt, kalkuliert man jetzt mit 100 Millionen. 130 Anträge auf Herabsetzu­ng habe die Stadt erhalten – mit einem Volumen von 6,7 Millionen Euro. Hinzu kämen 500 Anträge auf eine Änderung des Messbesche­ids und 140 Anträge auf Stundungen. Es gebe aber auch einzelne Unternehme­n, die nach oben korrigiert hätten.

Krogmann: „Wir kommen Stand jetzt mit einem dicken blauen Auge davon“– wenn es nicht zu einer zweiten InfekBund tionswelle kommt. Kommende Woche legt die Stadtverwa­ltung den Vorschlag für einen Nachtragsh­aushalt vor, der dann politisch beraten und verabschie­det werden muss.

Einen rigiden Sparkurs will Krogmann nicht einschlage­n: „Woher sollen Investitio­nen kommen, wenn nicht von der öffentlich­en Hand?“2022/23 könne man dann wieder anfangen, Defizite abzubauen.

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