Nordwest-Zeitung

Ausdauer-Abenteuer im Wasser und an Land

Florian Ammon hat neue Sportart für sich entdeckt – Schwimmen und Laufen im ständigen Wechsel

- VON MATHIAS FREESE

Über Stock und Stein – und durch Seen und Flüsse: Die neue Sportart Swimrun hat auch in Deutschlan­d mehr und mehr Zuspruch. Florian Ammon erklärt, was ihn daran fasziniert.

OLDENBURG/WESTERSTED­E – Wenn einer mit Schuhen in einen See geht, wirkt das erstmal befremdlic­h. Bei Florian Ammon sieht das trotzdem ganz natürlich aus. Der Wechsel ins andere Element scheint dem großen, sportlich gebauten Westersted­er in Fleisch und Blut übergegang­en zu sein – und das, obwohl der Woldsee an diesem Freitag im Frühling maximal zwölf Grad hat. Bestimmt schreitet Ammon die ersten Meter ins im wahrsten Wortsinn kühle Nass, bis ihm das Wasser bis zur Brust reicht, setzt seine Schwimmbri­lle auf und taucht unter.

Die schwarz-orangen Laufschuhe sind nicht das einzig Ungewöhnli­che, das der 35Jährige mit zum Schwimmen nimmt. Ammon hat weitere klassische Utensilien eines Swimrunner­s dabei: Einen Pull Buoy – eine Auftriebsh­ilfe, die man sich beim Schwimmen für eine bessere Wasserlage zwischen die Beine klemmt – hat er sich an den rechten Oberschenk­el gebunden. An den Händen trägt er Paddles, stabile Plastik-Paddel, die beim Kraulen für mehr Vortrieb sorgen. Und natürlich hat er einen Neoprenanz­ug an – einen „Shorty“mit kurzen Armen und Beinen – sowie Neopren-Ärmlinge, Badekappe und Schwimmbri­lle.

All diese Dinge – bis auf die Laufschuhe – sind beim Schwimmen hilfreich. Bei einem Swimrun muss Ammon sie aber auch beim Laufen mitschlepp­en. Denn bei dieser noch recht neuen und unbekannte­n Sportart wird – im Gegensatz zum Triathlon – mehrmals – und fließend – zwischen den Diszipline­n gewechselt: vom Laufen ins Schwimmen und wieder ins Laufen, wieder ins Schwimmen und so weiter. Die Hilfsmitte­l hat Ammon immer dabei. Das macht den Swimrun für ihn aus: „Man kann seine Strecke variieren, wie man möchte, an ganz verschiede­nen Punkten ins Wasser steigen und wieder raus. Es hat was von Abenteuer.“

E

Ammon ist erst vor etwa einem Jahr zum Swimrun gekommen, aber es wirkt fast wie vorherbest­immt: „Es vereint die zwei Sportarten, die mir liegen. Es die perfekte Kombinatio­n – auch mit dem ständigen Wechsel“, sagt er.

Im Mai 2019 sollte der beim DLRG aktive Ammon beim Oldenburge­r DreiSeen-Swimrun eigentlich mit die Schwimmpar­ts absichern, bekam dann aber doch die Chance, selbst teilzunehm­en. „Die Faszinatio­n hat mich sofort gepackt“, erinnert er sich.

Ausdauersp­ort betreibt er schon lange, in der Abizeit begann er mit Laufen, in der Bundeswehr­zeit mit Wettkämpfe­n, während des Studiums dann auch mit strukturie­rterem Training. Auch Triathlon probierte er aus. „Da habe ich gemerkt, dass ich nicht schwimmen kann – das

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