Ausdauer-Abenteuer im Wasser und an Land
Florian Ammon hat neue Sportart für sich entdeckt – Schwimmen und Laufen im ständigen Wechsel
Über Stock und Stein – und durch Seen und Flüsse: Die neue Sportart Swimrun hat auch in Deutschland mehr und mehr Zuspruch. Florian Ammon erklärt, was ihn daran fasziniert.
OLDENBURG/WESTERSTEDE – Wenn einer mit Schuhen in einen See geht, wirkt das erstmal befremdlich. Bei Florian Ammon sieht das trotzdem ganz natürlich aus. Der Wechsel ins andere Element scheint dem großen, sportlich gebauten Westersteder in Fleisch und Blut übergegangen zu sein – und das, obwohl der Woldsee an diesem Freitag im Frühling maximal zwölf Grad hat. Bestimmt schreitet Ammon die ersten Meter ins im wahrsten Wortsinn kühle Nass, bis ihm das Wasser bis zur Brust reicht, setzt seine Schwimmbrille auf und taucht unter.
Die schwarz-orangen Laufschuhe sind nicht das einzig Ungewöhnliche, das der 35Jährige mit zum Schwimmen nimmt. Ammon hat weitere klassische Utensilien eines Swimrunners dabei: Einen Pull Buoy – eine Auftriebshilfe, die man sich beim Schwimmen für eine bessere Wasserlage zwischen die Beine klemmt – hat er sich an den rechten Oberschenkel gebunden. An den Händen trägt er Paddles, stabile Plastik-Paddel, die beim Kraulen für mehr Vortrieb sorgen. Und natürlich hat er einen Neoprenanzug an – einen „Shorty“mit kurzen Armen und Beinen – sowie Neopren-Ärmlinge, Badekappe und Schwimmbrille.
All diese Dinge – bis auf die Laufschuhe – sind beim Schwimmen hilfreich. Bei einem Swimrun muss Ammon sie aber auch beim Laufen mitschleppen. Denn bei dieser noch recht neuen und unbekannten Sportart wird – im Gegensatz zum Triathlon – mehrmals – und fließend – zwischen den Disziplinen gewechselt: vom Laufen ins Schwimmen und wieder ins Laufen, wieder ins Schwimmen und so weiter. Die Hilfsmittel hat Ammon immer dabei. Das macht den Swimrun für ihn aus: „Man kann seine Strecke variieren, wie man möchte, an ganz verschiedenen Punkten ins Wasser steigen und wieder raus. Es hat was von Abenteuer.“
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Ammon ist erst vor etwa einem Jahr zum Swimrun gekommen, aber es wirkt fast wie vorherbestimmt: „Es vereint die zwei Sportarten, die mir liegen. Es die perfekte Kombination – auch mit dem ständigen Wechsel“, sagt er.
Im Mai 2019 sollte der beim DLRG aktive Ammon beim Oldenburger DreiSeen-Swimrun eigentlich mit die Schwimmparts absichern, bekam dann aber doch die Chance, selbst teilzunehmen. „Die Faszination hat mich sofort gepackt“, erinnert er sich.
Ausdauersport betreibt er schon lange, in der Abizeit begann er mit Laufen, in der Bundeswehrzeit mit Wettkämpfen, während des Studiums dann auch mit strukturierterem Training. Auch Triathlon probierte er aus. „Da habe ich gemerkt, dass ich nicht schwimmen kann – das