DREI-SEEN-SWIMRUN IN OLDENBURG
Schwimmen mit Schuhen, Laufen im Neoprenanzug: Florian Ammon kommt in seinem Swimrun-Outfit aus dem Woldsee gestürmt.
konnte nicht so bleiben“, berichtet er. Das war 2011. Inzwischen macht ihm Schwimmen am meisten Spaß, Laufen folgt knapp dahinter – mit Radfahren ist er bis heute nicht so richtig warm geworden.
Mit dem Swimrun dagegen sofort – trotz der meist kalten Wassertemperaturen. „An kaltes Wasser muss man gewöhnt sein. Die meisten Swimruns sind im Frühjahr, und da haben die Seen auch mal unter zehn Grad.“Insbesondere in Schweden, dem Geburtsland der Sportart. Dort gibt es viele Inseln, und die Swimruns sind oft sehr lang, Gesamtstrecken von 50 Kilometer Laufen und 10 Kilometer Schwimmen sind keine Seltenheit. Der Oldenburger Wettbewerb mit 13 Lauf- und 2,5 Schwimmkilometern sei da gut gewesen, um das einfach mal auszuprobieren, meint Ammon. Vorher hatte er schonmal versucht, mit Schuhen zu schwimmen: „Das war schon schwierig.“
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Viele Swimrun-Wettbewerbe hat Ammon noch nicht gemacht – schließlich gibt es in Norddeutschland nur wenige. Die Sportart ist relativ neu, das erste Rennen in Deutschland war der Allgäu Swimrun im Jahr 2016. 2018 folgten die ersten Austragungen in Oldenburg sowie in Norderstedt. „Man braucht eine schöne Strecke“, erklärt Ammon, das mache den Charakter eines Swimruns aus. Der Sport lebe von der Abwechslung: „Wenn man nur einen See zur Verfügung hat, ist es schwierig.“Sinnbildlich für diese Eigenschaft steht der zweite Swimrun, bei dem Ammon bislang teilnahm: der „1000 Lakes“in Rheinsberg (Brandenburg). Durch tausend Seen musste der Westersteder dabei zwar
An diesem Samstag Im nächsten Jahr
soll der Swimrun aber wieder stattfinden, bestätigt Chef-Organisator Andreas Schnur vom 1. TCO. Ein genauer Termin steht noch nicht fest, voraussichtlich aber an einem Wochenende Ende Mai oder Anfang Juni. Früher sei das Wasser noch zu kalt.
nicht, aber durch fünf verschiedene führten die sechs Schwimmparts mit insgesamt 2,8 Kilometern. Die Laufstrecken summierten sich auf gut 14 Kilometer. Es gibt dort aber auch noch die Variante für Ausdauer-Spezialisten mit 7,5 Kilometer Schwimmen und fast 35 Kilometer Laufen.
Vor dem Rennen in Brandenburg hatte Ammon über Instagram andere Teilnehmer kennengelernt, mit denen er sich am Vorabend zu einem „schönen, gemeinschaftlichen Abend“traf. Generell sei die Swimrun-Community in dem sozialen Netzwerk sehr nett – und motivierend. Sogar einem SwimrunTeam aus Schweden – dem Team Envol – hat sich Ammon angeschlossen. Ein geplantes Treffen im Ursprungsland seiner Lieblingssportart im
März ist aufgrund der Corona-Pandemie nicht zustande gekommen. Und auch Wettbewerbe wird es in diesem Sommer voraussichtlich nicht mehr geben. Deshalb macht Ammon am Samstag einen für sich – auf der Strecke des Oldenburger Drei-Seen-Swimruns.
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Der Drei-Seen-Swimrun
hatte im Jahr 2018 Premiere. Insgesamt müssen dabei etwa 2,5 Kilometer geschwommen und 13 Kilometer gelaufen werden.
Gestartet wird
am Tweelbäker See, der nach dem ersten Laufpart durchquert wird. Dann geht’s parallel zur Autobahn zum Blankenburger See, in dem der zweite Schwimmabschnitt folgt. Von dort geht es zum Kleinen Bornhorster See. Hier wird geschwommen und dann ins Ziel gelaufen.
Zwar hat Ammon eine ganze Menge Ausrüstung, aber viel brauche es nicht, um Swimrun mal auszuprobieren, betont er. „Das geht mit fast allen Schuhen. Aber je leichter, desto besser“, sagt er schmunzelnd. Ein Pull Buoy wäre dazu hilfreich, um trotz des Gewichts der Schuhe eine gute Wasserlage zu behalten.
Ein Aspekt ist ihm aber trotz allen Abenteuergedankens wichtig: die Sicherheit. „Es ist immer am besten, jemanden dabei zu haben“, betont er. Ansonsten hat Ammon immer eine aufblasbare Rettungsboje dabei, wenn er alleine – und meistens mit Schuhen – in einen See geht.
Die Ausrüstung (von oben): Badekappe und Schwimmbrille, Neoprenanzug mit kurzen Armen und Beinen, Neopren-Ärmlinge, Paddles, ein Pull Buoy und Laufschuhe.