Nordwest-Zeitung

Hamburger ringen um Anschluss

HSV erwartet im Spitzenspi­el Tabellenfü­hrer Arminia Bielefeld

- VON SEBASTIAN STIEKEL

HSV-Trainer Dieter Hecking sieht einen kleinen Vorteil bei seiner Mannschaft. In Osnabrück kommt es indes zum ersten niedersäch­sischen Geisterspi­el gegen Hannover 96.

HAMBURG/OSNABRÜCK – Trainer Dieter Hecking vom Hamburger SV erwartet im Spitzenspi­el der 2. Fußball-Bundesliga gegen Arminia Bielefeld ein offenes Duell. „Einen richtigen Favoriten kann man da nicht ausmachen“, sagte der 55-jährige Coach vor dem Gastspiel des Tabellenfü­hrers an diesem Sonntag (13.30 Uhr) beim Verfolger aus der Hansestadt. Vielleicht laute der Vorteil

„51:49 für uns“, fügte Hecking aufgrund des Heimvortei­ls im Volksparks­tadion hinzu.

„Teilziel“der Hamburger sei, „dass wir auch nach dem Spieltag gern weiterhin Zweiter sein wollen“, erklärte der Trainer-Routinier. Dass die auswärtsst­arken Gäste die Tabelle mit sieben Punkten Vorsprung vor dem HSV anführen, überrasche ihn wegen Bielefelds Klasse als Team nicht, ergänzte der Fußball-Lehrer.

„Aber auch wir haben unsere Qualitäten“, betonte Hecking, der sich zur Aufstellun­g nicht näher äußern wollte: „Natürlich hätten wir gerne einen deutlich geringeren Rückstand gehabt. Aber es wird sicher so oder so spannend bleiben in der 2. Liga.“

Bielefeld peilt indes den nächsten großen Schritt zur Rückkehr in die Fußball-Bundesliga

an. Mit einem Sieg soll der HSV vorentsche­idend distanzier­t werden. „Verliert Hamburg, müssten sie zehn Punkte auf uns aufholen, und werden wohl nicht mehr in unsere Richtung denken“, sagte Arminia-Coach Uwe Neuhaus am Freitag. Durch die gute Ausgangspo­sition laste der Druck im Spitzenspi­el auf den Hanseaten: „Wenn wir eine Niederlage erleiden, haben wir noch vier Punkte Vorsprung und können es aus eigener Kraft schaffen“, erklärte Neuhaus. Die Arminia holte in den bisherigen 26 Spielen 52 Zähler und kassierte diese Saison auswärts erst eine Niederlage.

Das erste niedersäch­sische Geisterspi­el nach der CoronaPaus­e hat derweil eine besondere Brisanz: Denn Aufsteiger VfL Osnabrück empfängt an diesem Samstag Hannover 96 (13 Uhr). Dieses Duell hat eine lange Tradition, schon in den 50er-Jahren spielten beide Clubs in der Oberliga Nord gegeneinan­der. Doch ohne Zuschauer gab es das Spiel noch nie. Wer genau dafür die besseren Voraussetz­ungen mitbringt, darüber lässt sich streiten. „Der Vorteil auf unserer Seite ist: Wir kennen das Gefühl schon, in einem leeren Stadion aufzulaufe­n. Wir waren letzte Woche relativ schnell im Wettkampfm­odus“, sagte Osnabrücks Trainer Daniel Thioune.

Während sein Team in letzter Sekunde noch ein 1:1 (0:1) bei Tabellenfü­hrer Arminia Bielefeld schaffte, hatten die 96er spielfrei. Der Grund: Ihr Gegner Dynamo Dresden musste nach mehreren positiven Corona-Tests im Team in Quarantäne.

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BILD: IMAGO Ringen um den Aufstieg: Hamburgs Tim Leibold (links) trifft am Sonntag auf Bielefelds Cebio Soukou.

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