Nordwest-Zeitung

Rettung zieht sich hin

Warten auf das erlösende Signal zur Teilversta­atlichung

- VON CHRISTIAN EBNER UND ANDREAS HOENIG

22,06 56,94 39,74 91,27 84,08 269,50 44,70 39,60 24,00 90,74 19,98 64,95 45,03 24,85

5,36 73,30 26,84

8,04 27,55 15,85 + 6,57% + 3,68% + 3,38% + 2,48% + 2,46% + 2,28% + 2,17% + 2,04% + 2,00% + 1,96%

– 3,94% – 1,67% – 1,36% – 1,35% – 1,25% – 1,21% – 1,18% – 1,16% – 1,08% – 1,06%

Die Zeit drängt. Etliche Details sind noch nicht geklärt.

BERLIN/FRANKFURT – Das Startsigna­l für die milliarden­schwere Rettung der Lufthansa verzögert sich. Zwar steht seit Mittwoch der grobe politische Rahmen für Kredite und einen Staatseins­tieg unterhalb einer Sperrminor­ität; doch der Aufsichtsr­at des Dax-Konzerns konnte sich am Freitag noch nicht mit Details befassen.

Und so konnte das Kontrollgr­emium auch nicht die für Kapitalmaß­nahmen notwendige außerorden­tliche Hauptversa­mmlung einberufen. Für das Aktionärst­reffen gilt laut Lufthansa eine Ladungsfri­st von vier Wochen.

Man sei auf einem „sehr guten und konstrukti­ven Weg“, erklärte ein Sprecher des Konzerns am Freitag. Keinen Kommentar wollten er sowie Ministerie­n in Berlin zu Informatio­nen des „Handelsbla­tts“abgeben, dass es in letzter Minute zu Meinungsve­rschiedenh­eiten über die künftige Abnahme von Airbus-Jets gekommen sein soll, für die sich der Bund stark gemacht haben soll. Am Freitag beriet nach dpa-Informatio­nen der Lufthansa-Vorstand die Lage.

Während Kritiker fehlende Öko-Auflagen und mangelnden Arbeitnehm­erschutz monierten, feilten die Beamten in den beteiligte­n Berliner Ministerie­n an den technische­n und rechtliche­n Details der ersten großen Staatsbete­iligung an einem Unternehme­n in der

Rüdiger zu Klampen über die laufende Rettung von Lufthansa sein, der Staat muss eine „Exit-Strategie“entwickeln. Dazu kommt, dass bei den Beihilfe-Regeln auch der Klimaschut­z eine Rolle spielt, die EU will ihren ambitionie­rten „Green Deal“abgebildet sehen.

Zumindest der grobe Rahmen für die Rettung ist bekannt: Neben milliarden­schweren Krediten durch die Staatsbank KfW und stillen Einlagen will sich der Bund mit 20 Prozent direkt an der Lufthansa beteiligen. Geplant ist zusätzlich eine sogenannte Wandelschu­ldverschre­ibung im Wert von fünf Prozent plus einer Aktie. Diese Anleihe könnte jederzeit in Stammaktie­n umgewandel­t werden, um die Lufthansa vor einer feindliche­n Übernahme zu schützen.

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BILD: FERREIRA/IMAGO IMAGES Lufthansa – bald wieder in Hochglanz?

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