Nordwest-Zeitung

Geranien – der Klassiker der sommerlich­en Blütenprac­ht

Pflegeleic­hte Schönheite­n für regengesch­ützte Standorte

- Von Peter Busch

Oft zeigt sich über Sommer an den Wänden kein Sims ohne diesen Blumenschm­uck und abends sieht man die Bewohner ihre Pfleglinge gießen und zupfen im stillen Wettbewerb um die größte Blütenfüll­e und die mächtigste­n Kaskaden hängender Pflanzen.

Geranien gehören noch vor Fuchsien und Petunien zu den beliebtest­en Fensterkas­tenund Balkonpfla­nzen und erleben zur Zeit eine Renaissanc­e. Gerade in vielen Regionen Mitteleuro­pas wäre die sommerlich­e Blumenprac­ht der Häuser ohne diese Vertreter nicht vorstellba­r.

Die Geranien, botanisch Pelargonie­n genannt, stammen fast alle aus Südafrika, wo über 200 Arten bekannt sind. Um sich bei der Vielfalt an Arten und Sorten, die heutzutage meist Hybriden sind, zurechtzuf­inden, ist es am einfachste­n, die Geranien in Gruppen zu unterteile­n; für Fensterkäs­ten und Balkonpfla­nzen stehen die Zonal- und Hängepelar­gonien im Vordergrun­d.

Zonalpelar­gonien fallen durch ihren aufrechten Wuchs mit fleischige­n Stängeln und weichen, rundlich gekerbten Blättern auf, die eine braune oder rote Zone aufweisen. Sie entwickeln vielblütig­e Dolden; zwischen hundert und zweipflanz­t.

hundert sich hintereina­nder öffnende Einzelblüt­en sind bei manchen Sorten keine Seltenheit. Die Blüten sind entweder einfach oder gefüllt. Für die Auswahl ist es wichtig zu wissen, dass die gefüllten Sorten einen regengesch­ützten Platz brauchen, da sonst Pilzbefall droht. Deshalb eignen sich die einfachblü­henden Sorten auch besser für die Beet- und Rabattenbe­pflanzung.

Zonalpelar­gonien bekommt man heutzutage meistens als P. zonale-Hybriden; es sind Kreuzungen aus P. zonale und P. inquinans.

Hänge- oder Efeugerani­en

sind ebenfalls aus Kreuzungen mehrerer Arten entstanden; meist sind es P. peltatum-Hybriden, die aus den Arten P.peltatum und P. lateripes entstanden. Diese Geranien zeichnen sich durch dünne und hängende Stängel und fleischige, schildförm­ige Blätter aus. Die Stängel werden bis zu einen Meter lang und entwickeln zahlreiche meist zweiseitig symmetrisc­he Blütendold­en.

Eine dekorative Bepflanzun­g der Kübel und Kästen ist dadurch zu erreichen, dass man in die Mitte stehende Zonalpelar­gonien und an die Ränder hängende Efeupelarg­onien Ein buntes und farbenpräc­htiges Bild entsteht, indem man Geranien mit anderen Balkonblum­en zusammenpf­lanzt.

Neben Zonalpelar­gonien passen gut Blaues Gänseblümc­hen, Sanvitalie­n, Tagetes, Husarenköp­fchen und gelbe Margeriten, umrankt von Hängeverbe­nien. In die Mitte von Hängepelar­gonien lassen sich vorteilhaf­t weiße oder gelbe Margeriten oder blaue Vanilleblu­men pflanzen.

Alle Geranien sind frostempfi­ndlich und bekommen erst nach den Eisheilige­n ihren Stand im Freien. Sie benötigen eine nahrhafte, humose Erde; als Standort ist immer ein überhängen­der, luftiger Platz, der vor Regen schützt, ideal. Pelargonie­n kommen mit vier Stunden Sonneneins­trahlung pro Tag noch vollkommen aus, sodass sich Fenster von Ost bis West eignen. Die wichtigste Pflege während des Sommers ist sicherlich das ausreichen­de Gießen. Gut abgestande­nes und temperiert­es Wasser ist am geeignetes­ten. Das Geheimnis reichhalti­ger Blüten ist aber sicherlich das richtige Düngen. Infrage kommen Mittel mit geringem Stickstoff­und hohem Phosphoran­teil; jede Woche empfiehlt sich ein verdünnter Düngeguss.

Verblühte Blumen werden ständig ausgezupft, was die Bildung neuer Blütenstän­de fördert. Alle vergilbten oder erkrankten Blätter entfernt man vorsichtig. Diese im Grunde geringe Pflege danken die Pflanzen mit einer reichliche­n Blüte bis in den Herbst hinein.

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BILD: peter busch Zu den Klassikern der Balkonblum­en gehören nach wie vor die aufrecht wachsenden Geranien, an deren Dolden sich bis zu 200 Einzelblüt­en nacheinand­er öffnen.

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