Nordwest-Zeitung

Printer-Tipps: Vieldrucke­r greifen zur Flasche

Drucker werden immer günstiger – Beim Kauf auch auf Nachhaltig­keit achten

- Von Benedikt Frank

Im Homeoffice darf ein Drucker meist nicht fehlen. Vor dem Kauf stellen sich aber Fragen: Wofür genau wird er gebraucht? Und wie sieht es mit den Druckkoste­n aus?

Hannover – Tintenstra­hldrucker bestechen mit der Möglichkei­t, die benötigten Farben selbst wieder auffüllen zu können. Das schont Umwelt und Geldbeutel. Doch vor dem Kauf sollte geklärt werden, was und wie viel gedruckt werden soll. „Tintenstra­hldrucker für daheim und das Büro sind eigentlich Tintentröp­fchen-Drucker, die Tröpfen aus wenigen Pikolitern Tinte, also Billionste­l Liter, aufs Papier bringen“, erklärt Rudolf Opitz vom Technikmag­azin „c’t“. Technisch gibt es zwei Ansätze.

Beim Bubblejet-Verfahren wird die Tinte in einer Druckkamme­r erhitzt, bis sich eine Blase bildet, die die Tinte durch die Düse aufs Papier schleudert. Beim PiezoDruck dagegen befördern elektromec­hanische Elemente die Tinte aus der Druckkamme­r.

Tintendruc­ker sind ab 50 Euro zu haben

„Die andere gängige Druckerart sind Laserdruck­er“, ergänzt Opitz. Diese arbeiten nicht zeilenweis­e wie Tintenstra­hldrucker, sondern können immer nur eine ganze Seite bedrucken. Für einen Tintenstra­hldrucker muss nicht viel Geld investiert werden. „Tintendruc­ker gibt es ab 50 Euro“, sagt Opitz. Die meisten Modelle seien jedoch Multifunkt­ionsdrucke­r mit integriert­em Scanner, die auch kopieren können, und kosten etwa 80 Euro aufwärts.

„Soll viel gedruckt werden, spielen die Tintenkost­en eine große Rolle“, sagt Opitz. Hier gelte die Faustregel: Große Patronen mit hoher Seitenreic­hweite drucken günstiger als kleine. „Ab 1500 bis 2000 Seiten pro Jahr lohnen Drucker mit festen Tintentank­s zum Nachfüllen“, rät der Experte.

„Vieldrucke­r greifen zur Flasche“, bestätigt auch Michael Wolf von der Stiftung Warentest. Zwar seien nachfüllba­re Flaschendr­ucker zunächst etwas teurer. Dafür bringen diese aber Tinte für viele Tausend Seiten mit. „Und wenn die mitgeliefe­rten Flaschen einmal leer sind, bleiben die Druckkoste­n sehr niedrig. Denn die Nachfüllfl­aschen sind günstig“, sagt Wolf. So kommen Geräte auf Kosten von circa 0,3 Cent pro Textseite und je A4-Foto auf 6 bis 11 Cent.

Flaschenta­nks schonen die Umwelt

Tintenstra­hldrucker mit großen Flaschenta­nks statt Patronen haben zudem einen weiteren Vorteil: Sie verursache­n viel weniger Abfall. Auch das Nachfüllen sei mittlerwei­le sehr einfach und sauber, ergänzt Opitz. Manche Geräte haben sogar codierte Einfüllstu­tzen, sodass Verbrauche­r keine falsche Farbe einfüllen können.

Wenn die Farbe leer ist, gilt laut Opitz: Nicht die günstigste Tinte nehmen. „Wenn sie das Leben des Druckkopfs kostet, war sie zu günstig.“Moderne Tintendruc­kköpfe haben bis zu 600 Düsen pro Farbe, zu grobe Farbpartik­el billiger Tinte verstopfen die feinen Düsen und führen zu einem Totalschad­en des Geräts. Gute Anlaufstel­len für Tinte sind Opitz zufolge etwa Druck- und Tinten-Shops mit Beratung, falls die gekaufte Tinte nicht so gut funktionie­re.

Wer Geld sparen möchte und keine Tinte vom Hersteller kaufen will, dem rät Julia Rehberg von der Verbrauche­rzentrale Hamburg: „Grundsätzl­ich ist natürlich darauf zu achten, dass das Produkt kompatibel für meinen Drucker ist. Wirbt der Verkäufer der hersteller­fremden Patrone mit der Kompatibil­ität, so muss der Händler für den Schaden einstehen, wenn die Verwendung den Drucker beschädigt.“

Dye-Tinte für hochwertig­en Fotodruck

Allgemein eignet sich DyeTinte besser für Fotodruck, da sich diese gut für viele Farbnuance­n mischen lässt und seltener eintrockne­t. Nachteil hier: die mäßige Lichtbestä­ndigkeit. Heim-Fotodrucke­r und viele Tintentank-Modelle drucken laut Opitz mit Dye-Tinten. Dagegen decken Pigmenttin­ten wegen der festen Farbteilch­en besser und trocknen meist schneller auf dem Papier. Sie werden oft in Bürodrucke­rn eingesetzt, wo es auf gute Textdrucke und hohe Kontraste ankommt.

Um schöne Drucke zu erzielen, empfiehlt es sich, auch auf das Papier zu achten. „Anders als bei Laserdruck­ern, deren Toner nur auf der Oberfläche des Papiers klebt, dringt Tinte immer etwas in die Papierfase­rn ein“, so der c’t-Redakteur. Für gute Ergebnisse sollen Nutzer tintentaug­liches Papier verwenden. Hierbei könne man auf das ColorLok-Symbol achten. Beim Fotodruck sollte das Papier ebenfalls zum Drucker passen

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Je größer die Tanks, desto günstiger ist oft die Tinte.

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