Tankstelle: Denkmal oder nicht?
Betrifft:
„Leerstehende Wohnungen in der Innenstadt“, Kommentar „Sanierungen fördern“(Ð vom 18. Mai) und „Neubaupläne retten historische Shell-Tankstelle“, Kommentar „Positive Aspekte“(Ð vom 19. Mai)
Guten Tag Herr Husmann, wir leben in einer Demokratie und jeder kann seine Meinung äußern. In Ihren vorgenannten Kommentaren machen Sie hiervon Gebrauch.
Ergänzend zu dem Ð-Artikel „Leerstehende Wohnungen in der Innenstadt“fordern Sie von der Politik –- Bund, Land oder Kommune? – ein Förderprogramm um die „unzähligen“Wohnungen in der
Innenstadt bewohnbarer zu machen. Solche Vorschläge finden aber vielmehr Akzeptanz, wenn zugleich die Quelle benannt wird, aus der das hierfür erforderliche Geld entnommen werden soll! Beinhaltet Ihr Vorschlag auf Straßenausbauten, Kindergartenerweiterungen oder Schulsanierungen zu verzichten?
In dem Artikel wird von dem FDP-Antrag berichtet, die
Nutzung der Obergeschoßräume in der Innenstadt zu erheben. Es handelt sich um Privatbzw. Firmeneigentum, was hat die FDP deren Nutzung zu interessieren? Die FDP sieht sich doch als Verfechter der freien Marktwirtschaft. Jeder Hauseigentümer hat das Interesse einen möglichst großen Nutzen aus seiner Immobilie zu erzielen. Unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten rechnet es sich doch offenkundig nicht, den „leerstehenden Wohnraum“wettbewerbsfähig herzurichten und dann noch von Mietern akzeptierte Mieten zu erzielen. (...)
Der Druck auf den von Ihnen gesehenen angespannten Wohnungsmarkt würde sich dann auch noch etwas reduzieren, wenn die Flächen der in Rede stehenden alten Tankstellen von Shell und AVIA auch wohnwirtschaftlich bebaut werden könnten. (...) Sind diese wirklich erhaltungswürdig? Meine klare Meinung: nein! Den von Ihnen gesehenen Bedarf eines Bistros mit Eiscafé auf dem Areal der alten Shell-Tankstelle kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. (...) In meinen Augen ein totgeborenes Kind mit anschließender Ruine.
Werner Grimberg Oldenburg
Mit Erstaunen habe ich die (...) Berichterstattung über die historische Shell-Tankstelle an der Edewechter Landstraße gelesen. Dort erfährt man, dass das Niedersächsische Landesamt für Denkmalschutz eine Bereisung durchgeführt hat, um den Denkmalstatus zu ermitteln. Dies wirkt wie ein schlechter Scherz, angesichts des Abrisses der deutlich älteren und städtebaulich prägenderen Wagenremise an der Auguststraße! Hier wäre eine solche Bereisung und die Feststellung des Denkmalschutzes nötig und geboten gewesen!
Olaf Mohrmann Oldenburg
Sehr geehrter Herr Husmann, als ehemalige Detmolderin gebe ich Ihnen einen Tipp: Unter Freilichtmuseum Detmold entdecken Sie so eine wundervolle Tankstelle aus den 1950er Jahren! Inmitten alter historischer Gebäude ist sie ein Schmuckstück, ein Unikat. Es wäre schön, wenn auch die alte Oldenburger Tankstelle so viel Beachtung fände. Sie darf nicht abgerissen werden.
Ursula Schüller Oldenburg