Nordwest-Zeitung

101 Kinder unter 14 Jahren verschwund­en

Landeskrim­inalamt legt Statistik für Niedersach­sen vor

- VON FRIEDEMANN KOHLER

HANNOVER – In Niedersach­sen suchen Familien und Polizei derzeit nach 101 vermissten Kindern unter 14 Jahren. Das hat das Landeskrim­inalamt in Hannover zum „Tag der vermissten Kinder“mitgeteilt, bei dem an diesem Montag, 25. Mai, an das Schicksal der Betroffene­n erinnert wird.

Wenn Kinder nicht an den gewohnten Orten sind, sollten Eltern rasch Anzeige erstatten, sagte LKA-Sprecherin Katrin Gladitz. „Je früher ein vermisstes

Kind bei der Polizei gemeldet wird, desto größer ist die Chance, das Kind schnell zu finden.“

In der fortlaufen­d geführten Vermissten­datei der niedersäch­sischen Polizei sind insgesamt 185 Fälle verschwund­ener Kinder verzeichne­t. Betroffen sind 107 Jungen und 78 Mädchen. Die ältesten Fälle gehen bis 1964 zurück. 32 Vermisste wären längst volljährig. 52 Kinder wären jetzt Jugendlich­e zwischen 14 und 17 Jahren.

In Niedersach­sen ist zum Beispiel das Schicksal der damals 15-jährigen Katrin Konert ungeklärt, die Neujahr 2001 in Bergen an der Dumme im Wendland spurlos verschwand. Ende 2018 nahmen

Ermittler sich noch einmal intensiv den Fall vor, stellten sogar mitten in dem kleinen Ort wochenlang einen grauen Container als mobile Polizeiwac­he auf. Doch trotz 100 neuen Hinweisen konnte das Schicksal des Mädchens nach Angaben der Polizei Lüneburg bislang nicht geklärt werden.

In den meisten Fällen tauchen vermisste Kinder nach Angaben der Opferhilfs­organisati­on Weißer Ring nach wenigen Tagen wieder auf. Die Aufklärung­squote liege deutlich über 90 Prozent.

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DPA-BILD: WEGE Seit 2001 vermisst: Katrin Konert

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