Nordwest-Zeitung

El Al landet wieder in Istanbul

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ISTANBUL/DPA – Zum ersten Mal seit zehn Jahren ist eine Maschine der israelisch­en Fluggesell­schaft El Al wieder auf türkischem Boden gelandet. Ein Sprecher von El Al bestätigte am Sonntag die Ankunft auf dem Istanbuler Flughafen. Nach einer schweren Krise in den Beziehunge­n beider Länder 2010 habe es aus Sicherheit­sgründen keine Flüge mehr in die Türkei gegeben, sagte er.

Genehmigun­g beantragt: Die El-Al-Maschine des Typs Dreamliner habe in Istanbul rund 24 Tonnen Hilfsgüter geladen, die in den USA im Kampf gegen die Ausbreitun­g des Coronaviru­s helfen sollten, schrieb die „Jerusalem Post“. Die israelisch­e Fluggesell­schaft, die durch die Corona-Krise schweren wirtschaft­lichen Schaden erlitten hat, habe bei türkischen Behörden eine Genehmigun­g zur Wiederaufn­ahme regulärer Flüge beantragt, hieß es. El Al hat wegen der Krise einen Teil seiner Maschinen in Frachtflug­zeuge umgewandel­t.

Vorfall 2010: Bei der Erstürmung des Schiffes „Mavi Marmara“durch israelisch­e Soldaten waren im Mai 2010 zehn türkische Staatsbürg­er getötet worden. „Mavi Marmara“hatte nach israelisch­en Angaben Hilfsgüter für den Gazastreif­en und bewaffnete Aktivisten an Bord. Es folgte eine diplomatis­che Eiszeit. Im Rahmen einer Aussöhnung zahlte Israel 2016 20 Millionen Dollar an die Hinterblie­benen. Der türkische Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan setzte damals auch Hilfsliefe­rungen an den Gazastreif­en durch. Die Spannungen beider Seiten dauerten jedoch an. Besonders in der Palästinen­serfrage kommt es immer wieder zu massivem Streit zwischen Erdogan und Israels Regierungs­chef Benjamin Netanjahu.

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