Wie Unternehmer der Krise kreativ begegnen
Firmen führen neue Produkte ein – Zwei Beispiele aus der Oldenburger Wirtschaft
Jedes Unternehmen hat bestimmte Fähigkeiten. Die Frage ist, wie man sie in der Corona-Zeit am besten einsetzt.
OLDENBURG – Nicht nur in Gastronomie und Einzelhandel macht sich Corona bemerkbar. Auch Betriebe, die für die Öffentlichkeit nicht so sichtbar sind, mussten sich umstellen. Inzwischen sind manche mit ganz neuen Produkten auf dem Markt.
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Vom Gewerbegebiet Tweelbäke aus versorgt Wolfgang Petrach normalerweise seine Kunden mit Arbeitskleidung und -schuhen. Doch die Nachfrage ist zuletzt eingebrochen. Die Expertise mit Stoffen und daraus hergestellten Produkten nutzt „DieArbeitsBekleidung.de“nun für die Herstellung von Mund-Nasen-Masken.
Genäht wird vor Ort und inzwischen auch bei den Partnern im europäischen Ausland. Die hohe Qualität und die Möglichkeit, die Masken mit dem eigenen Logo versehen zu lassen, kommt vor allem bei Firmenkunden, aber auch bei Behörden gut an. Das
Mund-Nasen-Masken in allen Farben: Wolfgang Petrach, Inhaber von „DieArbeitsBekleidung.de“hat sie in seine Produktlinie aufgenommen. Viele davon verschenkte er auch an die, die sie dringend brauchen.
Produkt soll auch künftig Teil des Angebots bleiben. Ein wirtschaftlicher Retter ist es indes nicht. Nur einen kleinen Teil der Ausfälle kann Petrach damit kompensieren.
Auch wenn er es selber nicht leicht hatte, vergaß der
nicht die Gemeinschaft: Viele Masken spendet er an soziale Einrichtungen oder an Gastronomen. Teilweise halfen Mitarbeiter aus geschlossenen Restaurants wie dem „Schiller“ehrenamtlich beim Nähen von
kostenfreien Masken. Auch künftig soll es Aktionen zur Unterstützung der Hilfebedürftigen geben, kündigt Petrach an.
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Eine klassische MetallbauUnternehmer
firma verbindet man eher mit Treppen, Balkonen oder Geländern. Erst bei einer genauen Betrachtung der Fähigkeiten und Möglichkeiten erkennt man die Vielseitigkeit eines solchen Unternehmens. Ein Beispiel dafür ist Lohse
Spuckschutz: Produkt der Firma Lohse.
Metall- und Kühlerbau an der Ekernstraße.
Neben der Aufgabe, die internen Abläufe zu überarbeiten und möglichst vielen Mitarbeitern das Homeoffice zu ermöglichen, stand die Firma auch vor dem Problem, wie man auf die veränderte Nachfrage der gebremsten Wirtschaft reagiert. Die Antwort: Spuckschutz. Gefragt ist dieses Produkt derzeit überall, wo Menschen zwangsweise zusammenkommen wie in Geschäften oder Arztpraxen. Lohse hat darauf reagiert. „Wer dabei ein hohes Maß an Qualitätsanspruch, Design, Individualität und Funktionalität hat, kann bei uns seine Vorstellungen mit uns gemeinsam umsetzen“, heißt es aus dem Unternehmen.