Filmfest-Masken und Engagierte an der Nähmaschine
Grundschüler unterstützen Schullandheim Bissel mit Plakat-Aktion
OLDENBURG – Sich zu engagieren und etwas für seine Mitmenschen zu tun: Das ist der positive Trend in der Corona-Krise. Hier gibt es erneut einige Beispiele.
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Findet das Filmfest im September in diesem Jahr statt? „Auf jeden Fall“, verkündete kürzlich Festival-Leiter Torsten Neumann. So wie immer? Vermutlich nicht. Das Organisationsteam arbeitet gerade an einem Konzept, wie die Filme auch in der Corona-Zeit ans Publikum gebracht werden können. Internet-Streaming ist eine Möglichkeit.
Bis es soweit ist, macht das Filmfest derzeit mit einer guten Sache auf sich aufmerksam: Das Team hat 1000 Mund-Nasen-Schutzmasken mit dem vom Festival bekannten Oldenburg-Schriftzug versehen. Diese Masken werden derzeit kostenlos ausgegeben, solange der Vorrat reicht. Erhältlich sind sie bei der Touristinfo im Lappan, im Käte Kaffee (Kaiserstraße 28) sowie im Brillengeschäft „Die Diekers“(Lange Straße 53).
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Bei der Initiative „Oldenburg gemeinsam“arbeiten momentan zahlreiche Ehrenamtliche, die durch die Fachstelle für bürgerschaftliches Engagement der Stadt Oldenburg vermittelt wurden. Sie bringen ihre verschiedenen Stärken ein, unter anderem beim Nähen von Masken, in der Koordination, der Telefonakquise und im Social MediaBereich.
Dabei kommen alle Ehrenamtliche aus verschiedenen Kontexten. Jana Bednarz, Charlotte Bandel, Elmira Heidenreich und Pauline Kroon haben jeweils ein Freiwilliges
Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) absolviert. Aufgrund der aktuellen Coronakrise war die Fortsetzung nicht möglich. Bednarz arbeitete in einem christlichen Jugendverband, der viele Zeltlager organisiert, die aber nicht stattfinden können, weshalb sie anstatt auf Zeltlager nun zu Hause sein muss. „Mir fehlte eine Struktur und mir ist die Decke auf den Kopf gefallen.“
Bandel, Heidenreich und Kroon waren jeweils im Ausland tätig und mussten ebenfalls ihren Dienst vorzeitig beenden und kurzfristig nach Deutschland zurückkehren. Bandel war als Ökofreiwillige auf einem Gemüsehof in Frankreich tätig. Nun arbeitet sie von Hannover für Oldenburg. Heidenreich arbeitete für sechs Monate in einem Altenheim und Krankenhaus in Indien, während Kroon in Eswatini (ehemals Swasiland) bei der Unesco beschäftigt war.
Auf der Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung sind sie über die Fachstelle Bürgerschaftliches Engagement auf die Initiative „Oldenburg-gemeinsam“aufmerksam geworden. Diese möchte die Oldenburger Stadtgesellschaft mit kostenlosen Behelfsmasken versorgen, vor allem auch die Menschen und Einrichtungen mit geringen finanziellen Möglichkeiten.
„Ich war erstaunt über das große Interesse der öffentlichen Ausschreibung“, sagt Anja Katharina Neukirch, Gründerin der Initiative. „Die Stadt Oldenburg ist mir als ehemalige Schleswig-Holsteinerin schon immer mit ihrem sozialen Engagement, der Nachhaltigkeit und Weltoffenheit positiv aufgefallen. Nun ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben.“
Wer die Initiative mit Masken, Spenden oder ehrenamtlichem Nähen unterstützen will, kann Kontakt aufnehmen unter 01 60/76 75 52 2 sowie über Facebook und Instagram. Weiter Infos gibt es auf der Homepage und auf der Seite der Ð-Aktion „Gemeinsam im Nordwesten“.
@ www.oldenburg-gemeinsam.de @ www.gemeinsam-im-nordwesten.de
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tDie Schülerinnen und Schüler der beiden vierten Klassen der Grundschule Etzhorn waren sehr traurig, als bekannt wurde, dass das Schullandheim Bissel leidet, denn – bedingt durch die Corona-Krise – sind bis auf weiteres alle Klassenfahrten dorthin storniert. Spontan beschlossen die Kinder in liebevoller Arbeit Rettet-Bissel-Plakate zu erstellen.
Natürlich haben auch diese Kinder zu Beginn der dritten Klasse erlebnisreiche Tage in
Bissel verbracht. „Das war bisher das Beste in meiner Grundschulzeit“, meinte ein Schüler, während er eifrig an der Gestaltung seines Plakats arbeitete.
Inzwischen haben schon viele Oldenburger, die sicherlich auch selber als Kinder nach Bissel fahren durften, für den Erhalt des Schullandheims gespendet. Vielleicht gelingt es ja mit diesen Plakaten, die jetzt in Geschäften im Stadtgebiet hängen, die Spendenbereitschaft der Oldenburger noch weiter zu steigern, hoffen die Schüler und Lehrer. Denn, so steht es auf einem der Plakate: „Bissel ist ein toller Ort für uns Kinder, darum spenden Sie für Bissel!“
@ Infos zur Spendenaktion unter www.schullandheim-bissel.de