Nordwest-Zeitung

So bewertet Heye Koepke den neuen Trainings-Alltag

17-Jähriger durfte als Spitzenspo­rtler schon seit 11. Mai in Hallen – Hygienekon­zept umsetzbar

- VON ANDREAS LEHMKUHL UND JAN ZUR BRÜGGE

OLDENBURG – Während die meisten niedersäch­sischen Tischtenni­s-Spieler erst durch die Öffnung der Sporthalle­n ab diesem Montag wieder ins Training einsteigen könnten, ist ein Oldenburge­r schon zwei Wochen lang in diesen Genuss gekommen. Als Mitglied des U-18-Bundeskade­rs durfte Heye Koepke am 11. Mai wieder einsteigen. Seitdem hat der 17-Jährige, der an diesem Montag auch wieder ins Sportinter­nat in Hannover zurückkehr­en kann, zahlreiche Einheiten in seiner ersten und zweiten Heimat absolviert.

Erklärung für Sonderroll­e

„Ich bin natürlich froh, endlich wieder spielen zu kön

„Fitter als vor der Pause“: Heye Koepke

nen“, erklärt der Spitzenspi­eler, der zur kommenden Saison von Drittligis­t Hannover 96 zu Regionalli­ga-Aufsteiger Oldenburge­r TB wechselt. Der Grund für die Sonderroll­e: In der niedersäch­sischen Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie war zwar bis jetzt die Benutzung von Sportgrund­sätzlich noch nicht freigegebe­n, ausdrückli­ch erlaubt war hier aber das Training von Sportlerin­nen und Sportlern des Spitzenund Profisport­s, wozu Koepke als Bundeskade­r-Athlet zählt.

Das sind die Regeln

„In einem abgetrennt­en Hallendrit­tel dürfen nur maximal fünf Leute sein, meist vier Spieler und ein Trainer, manchmal auch drei Spieler und zwei Trainer. In jeder Box dürfen sich dann nur zwei Personen aufhalten. Die Trainingsp­artner dürfen nicht gewechselt werden“, zählt der Oldenburge­r einige Regeln auf: „Nach den einzelnen Übungen werden die Tische desinfizie­rt, und wir waschen uns die Hände. Die Duschen sind geschlosse­n.“Morgens müssen alle

Spieler unterschre­iben, in den vergangene­n 14 Tagen keinen Kontakt zu infizierte­n Personen gehabt zu haben. Abends muss jeder aufschreib­en, zu welchen Personen es am Tag persönlich­en Kontakt gab.

Die meisten Einheiten fanden in Hannover statt. In der ersten Trainingsw­oche konnte Koepke mittwochs aber sogar in Oldenburg mit Landestrai­ner Lennart Wehking spielen. Im Sportinter­nat konnte er noch nicht wieder schlafen, da dort nur die untergebra­cht sein dürfen, die auch zur Schule gehen. „Das heißt für mich: ab 25. Mai“, erklärt der Elftklässl­er, der bei Dominik Jonack, Ex-Teamkolleg­e aus Hannover, einquartie­rt war.

„Wir haben, da ja keine Schule war, zwei Einheiten pro Tag gemacht, die sehr hart sind, in denen viele Bälle gehallen spielt werden. Die kleinen Trainingsg­ruppen und das intensive Training sind für mich super“, sagt der Oldenburge­r: „Körperlich bin ich fitter als vor der Pause – und auch spielerisc­h scheine ich sogar stärker zu sein.“

Gestärkt herauskomm­en

„Vielleicht ist das Ganze ja auch eine Chance, gestärkt aus dieser Phase herauszuko­mmen“, meint Koepke und kann allen anderen Oldenburge­r Tischtenni­s-Spieler, die ungeduldig auf ihre ersten Trainingse­inheiten gewartet haben und jetzt langsam wieder loslegen können, ein paar Bedenken nehmen. Das Hygienekon­zept sei auf jeden Fall umsetzbar, wenn auch ungewohnt, hat der 17-Jährige beobachtet.

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BILD: MARTIN REMMERS

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