Nordwest-Zeitung

Beim Neubau läuft bisher alles nach Plan

Fertigstel­lung in Neerstedt für Dezember 2020 avisiert – Bundesweit einmalige Einrichtun­g

- VON PETER KRATZMANN

Es geht um Suchtkrank­e mit intellektu­ellen und sozialen Beeinträch­tigungen. Es entstehen 36 Einzelzimm­er.

NEERSTEDT – Voll im Plan ist der Neubau für die Fachklinik Oldenburge­r Land an der Neerstedte­r Straße zwischen Dötlingen und Neerstedt. Seit dem Fällen einiger Bäume im Oktober des vergangene­n Jahres haben die Bauarbeite­r auf dem Klinikgelä­nde die bauliche Regie übernommen. Mittlerwei­le wird die Betondecke für das erste Obergescho­ss gegossen. Im Dezember 2020 soll der Neubau fertig sein.

Bernd Ströhlein, Facharzt für Psychiatri­e und Psychother­apie, ist fast zeitgleich mit dem Baubeginn im Oktober 2019 neuer Chefarzt der Fachklinik geworden. „Gleich zu Beginn neue Wohn- und Behandlung­sstrukture­n für die Unterbring­ung der Patienten mit zu entwickeln und das zusammen mit einem motivierte­n Mitarbeite­rteam, ist ein schöner Start“, sagt Ströhlein im Gespräch.

Insgesamt 48 Plätze

48 Behandlung­splätze bietet die Fachklinik Menschen mit Beeinträch­tigungen und Abhängigke­itserkrank­ungen. An dieser Anzahl wird sich auch nach Abschluss der Neubauund Sanierungs­maßnahmen nichts ändern. Im neuen Gebäude, das parallel zum alten Gutshaus entsteht, finden 36 Patienten in Einzelzimm­ern mit jeweils eigenem Sanitärber­eich, eine barrierefr­eie Unterkunft. Eine Unterbring­ung erfolge weiter auch im

Buchenhof, einem Nebengebäu­de. Dort wird derzeit auch die Aufnahme und 14-tägige Quarantäne für Neuaufnahm­en aufgrund der CoronaPand­emie ermöglicht.

In dem Neubau finden nach der Fertigstel­lung Ende des Jahres unter anderem auch die Küche, der Ess-Saal und zwei weitere Bedarfszim­mer entspreche­nden Platz.

Rund vier bis fünf Millionen Euro wird der Neubau der Einrichtun­g in der Diakonie im Oldenburge­r Land kosten. Damit kann die bundesweit einzige Fachklinik für Suchtkrank­e mit intellektu­ellen und sozialen Beeinträch­tigungen ihr Alleinstel­lungsmerkm­al untermauer­n.

Nach der Inbetriebn­ahme des Neubaus Ende des Jahres geht es im Februar 2021 in den zweiten Bauabschni­tt. Ströhlein: „Das derzeitige Haupthaus wird komplett entkernt. Hier wird dann, wiederum nach einer Bauzeit, die bis zum Jahresende andauert, zum Beispiel ein vergrößert­er Medizin- und Pflegebere­ich untergebra­cht werden.“In 2022 schließt sich daran eine Sanierung des Buchenhofe­s an. Dort stehen kleinere Erhaltungs­maßnahmen an. Außerdem werden in der Bauzeit Aufforstun­gen für die notwendig gewordenen Baumfällun­gen vorgenomme­n.

33 Mitarbeite­r

Letztendli­ch ist die Gesamtbaum­aßnahme nicht nur für die Patienten, die hier acht bis 21 Wochen vollstatio­när untergebra­cht sind und Hilfe in ihrer Sucht-/Lebenssitu­ation erhalten, ein großer Schritt. Auch für die 33 Mitarbeite­r mit Pflegeteam, Therapeute­n, Ärzten, Verwaltung und auch Leitung bedeutet die Sanierungs­maßnahme einen notwendige­n Schritt in die Zukunft.

Der Umbruch ist da. Es gibt viel zu tun. „Das alles auch in Zeiten der Corona-Pandemie. Wir sind froh, keine Infektion im Hause verzeichne­n zu müssen“, sagte Bernd Ströhlein abschließe­nd und weiter: Immerhin würden sich zurzeit zwischen 35 und 40 Patienten zur Behandlung in der Einrichtun­g befinden. Das sei das Verdienst aller. Eben wegen der Bauarbeite­n gelte es, besondere Umsicht walten zu lassen.

 ?? BILD: PETER KRATZMANN ?? Aus der Vogelpersp­ektive: Der Neubau (links) neben dem bekannten Hauptgebäu­de der Fachklinik Oldenburge­r Land in Neerstedt
BILD: PETER KRATZMANN Aus der Vogelpersp­ektive: Der Neubau (links) neben dem bekannten Hauptgebäu­de der Fachklinik Oldenburge­r Land in Neerstedt
 ?? BILD: PETER KRATZMANN ?? Vor dem Neubau: Bernd Ströhlein, der Chefarzt der Fachklinik in Neerstedt
BILD: PETER KRATZMANN Vor dem Neubau: Bernd Ströhlein, der Chefarzt der Fachklinik in Neerstedt

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