Nordwest-Zeitung

Alle Clubs mitnehmen

- VON MATHIAS FREESE

Fußball ist in Deutschlan­d Volkssport Nummer 1, der Deutsche Fußball Bund (DFB) der größte Sport-Verband Deutschlan­ds. Seit Jahren werfen Fans jedoch dem Verband vor, sich immer mehr von der Basis zu entfernen. Das ist auch beim Streit um die 3. Liga deutlich zu sehen.

Dass der DFB die 3. Liga gern fortsetzen würde, ist erstmal nachvollzi­ehbar – schließlic­h scheint das in den ersten beiden Ligen nach ersten Erkenntnis­sen gut zu klappen. Trotzdem kann ein Spielbetri­eb – vor allem in einem derart straffen Plan, wie vom DFB vorgeschla­gen – nur funktionie­ren, wenn alle mitziehen. Das ist aber in Liga drei deutlich schwierige­r. Einige Clubs melden ernste Bedenken an, durften ob der geltenden Verordnung­en noch gar nicht richtig trainieren. Derzeit regelt eben jedes Land seine Corona-Regeln selbst – darauf muss auch der DFB Rücksicht nehmen.

Schon die Fortsetzun­g der Bundesliga stieß auf Kritik – von außen wie auch von einigen Spielern. Wenn in der 3. Liga Vereine oder Landesverb­ände sogar mit juristisch­en Schritten drohen, ist das ein Signal, dass der DFB nicht ignorieren darf.

Es geht ja auch anders: Die Basketball­er zum Beispiel setzen ihre Bundesliga-Saison nur mit den zehn Teams fort, die sich dazu gewillt und in der Lage sahen.

Auch der DFB sollte keine Clubs zum Spielen zwingen, sondern ein offenes Ohr für die Probleme der Basis sowie Kompromiss­lösungen haben.

Bei aller Kritik am DFB sei allerdings gesagt: Auch die Clubs sollten fair bleiben und nicht versuchen, sich durch falsche Vorgaben Vorteile am grünen Tisch zu verschaffe­n. Denn auch das erwiese dem Fußball einen Bärendiens­t.

@ Den Autor erreichen Sie unter freese@infoautor.de

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