Götzes Zukunft liegt wohl im Ausland
Dortmund und WM-Held gehen nach Saison getrennte Wege
WOLFSBURG – „Schürrle. Der kommt an. Mach’ ihn! Mach’ ihn! Er macht ihn! Mario Götze! Das ist doch Wahnsinn!“Die Worte von ARD-Kommentator Tom Bartels zum entscheidenden Tor im WM-Finale 2014 gegen Argentinien sind legendär. Mit seinem Siegtreffer in der 113. Minute reihte sich der damals 22-jährige Götze in die Reihe der WMHelden Helmut Rahn, Gerd Müller und Andreas Brehme ein – doch glücklich machte ihn dieser Treffer nicht. Vielmehr scheint die Last des Tores den Edeltechniker seit jenem 13. Juli 2014 zu erdrücken.
Bei Bayern München konnte sich Götze danach nicht durchsetzen. Auch die Rückkehr zu Borussia Dortmund
zwei Jahre nach dem WMTriumph brachte die Karriere des sensiblen Instinktfußballers nicht wieder in die Spur. Zwar traf er in der vergangenen Saison in 26 Spielen immerhin sieben Mal und leistete sieben Assists. In dieser Spielzeit stehen bei 14 Einsätzen aber nur mickrige drei Tore zu Buche. Weshalb sich die Wege von Götze und Dortmund nach dieser Saison trennen werden. Ein bereits lange erwarteter Schritt, den Borussias Sportdirektor Michael Zorc nun am Samstag öffentlich bestätigte.
„Wir sind übereingekommen, dass wir die Zusammenarbeit nach der Saison nicht fortsetzen werden“, sagte Zorc vor der Partie beim VfL Wolfsburg. Die Entscheidung habe man „gemeinsam getroffen“, meinte Zorc: „Wir sind in einer Situation, die für beide Seiten nicht zufriedenstellend ist.“
Denn selbst in der aktuellen Lage, in der der BVB vor dem Schlager gegen Bayern München an diesem Dienstag (18.30 Uhr) zahlreiche verletzte und angeschlagene Spieler zu beklagen hat und Trainer Lucien Favre sogar fünf Wechsel vornehmen darf, spielt
Götze in den Planungen des BVB keine Rolle. Beim 2:0 in Wolfsburg saß er erneut 90 Minuten nur auf der Bank.
Doch wie geht es für Götze nun weiter? Mit bald 28 Jahren ist der Ästhet am Ball eigentlich im besten Fußballer-Alter. Doch in der Bundesliga dürfte Götze auch wegen seines millionenschweren Gehaltes nur schwer zu vermitteln sein. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus könnte sich lediglich Hertha BSC vorstellen. Wahrscheinlicher ist ein Wechsel ins Ausland. Hier gilt der AS Rom in Italien als heißer Kandidat, die für ihre Robustheit bekannte englische Premier League dürfte ihm nicht behagen. Wo immer es ihn hinzieht, der Name Götze wird immer mit dem Tor im WM-Finale verbunden sein.