HSV trauert vielen Chancen hinterher
Hamburger trennen sich 0:0 von Bielefeld – Hannover 96 dreht Partie
HAMBURG – Die Zweitliga-Fußballer des Hamburger SV haben im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr erneut einen wichtigen Sieg verpasst. Bei der Geisterheimspiel-Premiere gab es für den Tabellenzweiten am Sonntag trotz klarer Überlegenheit gegen Spitzenreiter Arminia Bielefeld nur ein 0:0. Der Rückstand auf die Ostwestfalen beträgt somit weiterhin sieben Punkte. Durch die zeitgleiche 2:3-Pleite des VfB Stuttgart bei Holstein Kiel festigte die Mannschaft von HSV-Coach Dieter Hecking aber wenigstens den zweiten Tabellenplatz.
Hecking war zwar sehr zufrieden mit dem Auftritt seines Teams, nicht aber mit dem Ergebnis. „Wenn man sechs, sieben hochkarätige Chancen hat wie wir, dann muss man gewinnen“, betonte der 55-Jährige: „Wir haben pro Halbzeit nur jeweils eine Chance für den Gegner zugelassen, dafür kann ich meine Mannschaft loben. Aber am Ende steht es
0:0. Und das freut die Bielefelder sicher mehr als uns.“
Bielefelds Abwehrspieler Amos Pieper wollte nach dem wichtigen Teilerfolg aber von einer Vorentscheidung zugunsten seines Teams nichts wissen: „Es war wichtig für uns, hier zu bestehen. Aber klar (mit dem Aufstieg/Anm. d. Red.) ist noch nichts.“
Eine Woche nach dem enttäuschenden 2:2 in Fürth begann der HSV stark und hatte durch Joel Pohjanpalo (5. Minute) und Martin Harnik
(8./12.) sehr gute Chancen, doch der aufmerksame Torhüter Stefan Ortega war stets zur Stelle und verhinderte den frühen Rückstand der Gäste. Die standen in der Folge besser in der Defensive, hatten offensiv vor der Pause nur eine ausgezeichnete Möglichkeit, bei der Fabian Klos an HSVKeeper Daniel Heuer Fernandes scheiterte (27.).
Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff schoss Sonny Kittel, der am Samstag Vater einer Tochter geworden war, das Leder haarscharf am Tor vorbei (46.). Zwei Minuten später köpfte Pohjanpalo aus sechs Metern knapp daneben. Der HSV war auch in der Folge das mutigere Team, ließ aber beste Chancen liegen.
Einen wichtigen Sieg landete Hannover 96 beim 4:2-Sieg im Niedersachsen-Derby beim VfL Osnabrück. Joker Marvin Ducksch drehte die Partie für die Gäste mit zwei Treffern nach einem 1:2-Rückstand. „Wir wussten nach der langen Pause nicht, wo wir stehen und haben uns am Anfang sehr schwer getan“, sagte Hannovers Trainer Kenan Kocak. Mit 30 Punkten bleibt die Lage für die Osnabrücker weiterhin gefährlich. „Die Enttäuschung sitzt schon sehr tief“, meinte VfL-Coach Daniel Thioune.
Nach dem ernüchternden 0:4 bei Darmstadt 98 muss auch der FC St. Pauli mit seiner weiterhin anhaltenden Auswärtsschwäche den Blick nach unten richten. „Es wurmt mich sehr, dass wir wieder ohne Zählbares nach Hause fahren müssen“, klagte Torhüter Robin Himmelmann.