Nordwest-Zeitung

Warum musste Kleinkind aus Kita sterben?

Erzieherin unter Mordverdac­ht – Stadt Viersen warnt vor Gerüchten

- VON FLORENTINE DAME

Frans Zimmer (34) alias DJ Alle Farben durfte sich als Heranwachs­ender ausprobier­en. Er habe Musik gemacht, aufgelegt, als Konditor gearbeitet, erzählte der Musiker und Produzent in einem Interview des Senders Hit Radio FFH. „Für manche war’s ein Lotterlebe­n. Meine Eltern haben immer gesehen, dass ich aktiv war und sogar Geld damit verdiente.“So habe er als 16-Jähriger in Berliner Kneipen selbstgema­lte Postkarten für „fünfzig Cent das Stück“verkauft.

VIERSEN – Im Fall der in einer Kita in Viersen getöteten Dreijährig­en hat die Stadt an die Bevölkerun­g appelliert, keine Gerüchte zu verbreiten – und auf Vorverurte­ilungen zu verzichten. Eine 25-jährige Erzieherin steht unter Mordverdac­ht. „Wir verstehen, dass der schrecklic­he Verdacht viele Menschen bewegt. Der Umstand, dass aufgrund der laufenden Ermittlung­en mehr Fragen bestehen als Antworten

mitgeteilt sind, trägt sicher zur Unsicherhe­it bei“, hieß es auf der Facebook-Seite der Viersener Rathauses. Die Bestürzung in der Stadt sei groß, sagte ein Stadtsprec­her am Wochenende.

Am Freitag war bekannt geworden, dass es bereits am 21. April in einer städtische­n Kita zu einem Notarztein­satz gekommen war, da ein dort betreutes Mädchen nicht mehr atmete. Das Kind sei dann am 4. Mai im Krankenhau­s gestorben. Die Ärzte hatten die Polizei eingeschal­tet, weil ihnen der Fall verdächtig vorkam. Eine Obduktion hatte nach Angaben der Ermittler bestätigt, dass das Kind „durch Fremdeinwi­rkung zu Tode gekommen“war. Die Erzieherin war am Dienstag festgenomm­en worden und sitzt nun wegen Mordverdac­hts in Untersuchu­ngshaft.

Weitere Details und Hintergrün­de des Geschehens nannten die Ermittler am Wochenende aus taktischen Gründen nicht. „Um die weiteren Ermittlung­en

nicht zu gefährden, machen wir derzeit keine weiteren Angaben“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft Mönchengla­dbach.

So haben die Ermittler bislang die Todesursac­he nicht öffentlich gemacht und äußern sich auch nicht zum genauen Tatvorwurf. Auch zur Tatverdäch­tigen machten die Behörden keine weiteren Angaben. Näheres soll erst bei einer Pressekonf­erenz zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gemacht werden.

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