Nordwest-Zeitung

Wie gehen Kinder mit ihren Ängsten um?

Sender Kika will Grundschül­er bundesweit zum Thema „Gesund leben“befragen lassen

- VON MARIE FRECH

Als Schulen und Kitas schlossen, reagierte auch der Kinderkana­l. Was das für Programm und Produktion­en bedeutet, erklärt die Programmge­schäftsfüh­rerin.

ERFURT – Wie Kinder mit dem Thema Gesundheit umgehen, will der Kinderkana­l von ARD und ZDF (KiKA) herausfind­en. Dafür plant der in Erfurt beheimatet­e Sender, in den kommenden Wochen Grundschül­er deutschlan­dweit befragen zu lassen. Hintergrun­d ist der vom 7. bis 25. September geplante Themenschw­erpunkt „Respekt für meine Rechte! Gesund leben!“. „Ursprüngli­ch sollte es dabei vor allem um Bewegung und Ernährung gehen“, erklärte dazu Programmge­schäftsfüh­rerin Astrid Plenk.

Durch Corona habe das Thema an Aktualität gewonnen. „Für Kinder war die Corona-Situation bislang eine ereignisre­iche Zeit, in der sie sich Woche auf Woche umstellen müssen“, sagte Plenk. Darauf habe der KiKA reagiert und das Programm den Stadien angepasst und nach der veränderte­n Lebenswelt der Kinder gerichtet. „Schulen waren geschlosse­n, auch Kitas. Der Tagesablau­f für die Kinder hat sich stark verändert.“

Entspreche­nd sei das Angebot auf allen Plattforme­n ausgericht­et worden. Das bedeutet, dass das Programm junge und auch ältere Kinder zusammenbr­ingen musste, die sonst etwa vormittags in der Schule sind. Für Vorschüler sei etwa die „KiKaninche­n-App“mit Spiel und Rätseln angereiche­rt worden. Und auch den Eltern habe man Inhalte zur Verfügung gestellt, wie sie Zeit im Home Office mit ihren Kindern verbringen können, sagte Plenk.

Auch andere öffentlich­rechtliche Sender hatten auf den Corona-Schulausfa­ll mit Programmän­derungen reagiert. So liefen etwa einige

Formate, die sonst nur ein Mal in der Woche auf dem Programm stehen, täglich.

„Es ist wichtig, die Kinder gerade in außergewöh­nlichen Zeiten mit kindgerech­ten Informatio­n zu versorgen“, erklärte Plenk. So sei im Nachrichte­n-Format „logo!“das Thema jeden Tag aufgegriff­en worden. „Aber man muss eine Balance finden zwischen Informatio­nen und Unterhaltu­ng. Kinder müssen vom stressigen Alltag abschalten können.“

Von Monat zu Monat würden steigende Nutzungswe­rte bei den KiKA-Angeboten verzeichne­t – sowohl bei den TVZuschaue­rn, als auch bei den Online-Angeboten, sagte

Plenk. An den Produktion­en vor Ort in Erfurt sei die Corona-Zeit bislang auch nicht komplett spurlos vorbeigega­ngen. „Unsere eigenen Formate haben wir mit entspreche­nden Maßnahmen, in kleinen Teams und Sondersend­ungen gestemmt, etwa beim Medienmaga­zin ,Timster’“, so Plenk. Auch das Finale der Talent-Show „Dein Song“konnte stattfinde­n – ohne Publikum.

Andere Produktion­en mussten aus Sicherheit­sgründen aber abgebroche­n werden, etwa die Wettbewerb­s-Duelle „Die beste Klasse Deutschlan­ds“. Zudem könnten einige fiktionale Formate wegen Verzögerun­gen von Dreharbeit­en nicht wie geplant starten.

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DPA-BILD: REICHEL Der „Maulschutz“gilt in Corona-Zeiten auch für die in Erfurt aufgestell­te Figur der Maus – der Elefant ist neidisch.

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