Nordwest-Zeitung

Wie teuer darf das Parkticket in Oldenburg sein?

Viele Reaktionen auf Bericht über Gutachten – Preiserhöh­ung zur Stärkung des Nahverkehr­s?

- VON PATRICK BUCK

Das Ergebnis eines Gutachtens, dass höhere Parkgebühr­en den öffentlich­en Nahverkehr stärken würden, hat unter den Leserinnen und Lesern der Ð eine lebhafte Debatte ausgelöst. Es gab Stimmen aus beiden Richtungen, ob Autofahrer, wie hier die 23-jährige Nathalie, in der Oldenburge­r Innenstadt mehr für das Parkticket zahlen sollten. Einige warnten vor dem Abwandern von Kaufkraft ins Umland. Andere verwiesen auf eine höhere Attraktivi­tät der City durch das Zurückdrän­gen des Autoverkeh­rs.

Es gibt durchaus Befürworte­r einer Preiserhöh­ung. Andere fordern dagegen mehr Leistung von der VWG.

OLDENBURG – Der Bericht über die aus Sicht eines Gutachtens zu niedrigen Parkgebühr­en in Oldenburg hat viele Reaktionen unter den Leserinnen und Lesern der Ð hervorgeru­fen. Experten bescheinig­en der Stadt eine Tarifstruk­tur bei Parkplätze­n und -häusern, die die Busse selbst bei günstigere­n Fahrkarten weniger attraktiv machen würden.

Katrin Lüke sieht dieses Ergebnis kritisch. „Als alleinerzi­ehende Mutter leiste ich mir das Parken mit Ticket sowieso nur selten“, schreibt sie per Mail. Bei den Bussen wünscht sie sich ein besseres Angebot. „Wenn ich morgens um 6 Uhr am Wochenende anfange zu arbeiten, fährt gar kein Bus. Samstagmor­gens nach einer Nachtschic­ht um 6 Uhr ist es dasselbe.“

Probleme mit der Busanbindu­ng statt mit den Parkgebühr­en sieht auch Monika Achtern. „Ich hatte eine BOBKarte der VWG und konnte sie auch nutzen. Leider ist dieses nach unserem Umzug in den vergessene­n Stadtteil Etzhorn nur mit weiten Wegen verbunden.“Mehr Pünktlichk­eit und Verlässlic­hkeit von der VWG wünscht sich Marcus Hansen. Eine Verteuerun­g des Parkens hält er für den falschen Weg. „Denn dann bleibt auch die Kaufkraft draußen. Es gibt auch Städte in unserer Region, da zahlt man nachmittag­s in

der Stadt keinen Cent Parkgebühr­en.“

Doch es gibt auch Gegenstimm­en. Einen Fahrschein­freien Nahverkehr und hohe Kosten für Autos in der Innenstadt fordert ein Leser bei Facebook. Aus seiner Sicht wäre das nicht zum Schaden der Einzelhänd­ler. „Es kommen mit Fahrrädern mehr Menschen in die City. Und die haben auch noch mehr Geld zum Ausgeben, weil sie kein teures Auto unterhalte­n müssen“. Dem stimmt ein weiterer Facebook-Nutzer zu: „Für mich wäre eine Kombinatio­n

von deutlich höheren Parkgebühr­en bei einer Senkung der Kosten für die Bustickets der richtige Weg. Spannend bliebe die Frage, wie man Famila und Co. dann den Vorteil der vielen kostenlose­n Parkplätze nimmt und die Innenstadt stärkt.“

Bei einer nicht repräsenta­tiven NWZonline-Umfrage mit bis Montagaben­d 200 Teilnehmer­n hielten 40 Prozent die aktuellen Parkgebühr­en für richtig, 28 Prozent zu günstig und 33 Prozent zu teuer.

@ Weiter abstimmen unter www.bit.ly/nwz-parktarife

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BILD: SASCHA STÜBER Wer in der Innenstadt parken möchte, so wie Rosmarie Hackmann, muss zahlen: Allerdings gibt es verschiede­ne Meinungen darüber, ob die Parkschein­e mehr oder weniger kosten sollten
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