Nordwest-Zeitung

Lufthansa und Bund einigen sich

Konzern soll milliarden­schwere Staatshilf­en erhalten

- Von Andreas Hoenig

Das Paket ist aber noch nicht durch. Die EUKommissi­on knüpft eine Genehmigun­g an strenge Auflagen.

Berlin – Die Lufthansa soll zur Rettung milliarden­schwere Staatshilf­en bekommen. Darauf verständig­ten sich die Bundesregi­erung und der Lufthansa-Vorstand, teilten beide Seiten am Montag mit. Allerdings muss die EU-Kommission noch zustimmen, ebenso der Aufsichtsr­at der Lufthansa und die Hauptversa­mmlung. Das Paket sieht verschiede­ne Hilfen und Eigenkapit­almaßnahme­n in Höhe von neun Milliarden Euro vor.

Die Bundesregi­erung teilte mit, die Lufthansa sei vor der Corona-Pandemie operativ gesund und profitabel gewesen und habe eine gute Perspektiv­e gehabt – sei aber durch die Corona-Krise in eine existenzie­lle Notlage geraten. Das Sta

trage den Bedürfniss­en des Unternehme­ns ebenso Rechnung wie den Bedürfniss­en der Steuerzahl­er und der Beschäftig­ten der Lufthansa Gruppe.

Der maßgeblich­e deutsche Wirtschaft­sstabilisi­erungsfond­s (WSF) hatte dem Paket zur Rettung der Lufthansa zugestimmt. Der Fonds werde Stille Einlagen von insgesamt bis zu 5,7 Milliarden Euro in das Vermögen der Deutsche Lufthansa AG leisten. Vorgesehen ist dafür eine Vergütung. Außerdem werde der WSF im Wege einer Kapitalerh­öhung Aktien zeichnen, um eine Beteiligun­g von 20 Prozent am Grundkapit­al der Lufthansa aufzubauen. Geplant ist auch ein Kredit von bis zu 3 Mrd. Euro unter Beteiligun­g der Staatsbank KfW und privater Banken mit einer Laufzeit von drei Jahren. Es soll Auflagen geben, etwa einen Verzicht auf künftige Dividenden­zahlungen und Beschränku­ngen der Management­vergütung. Zudem sollen zwei Sitze im Aufsichtsr­at in Abstimmung mit der Bundesregi­erung besetzt werden.

Brüssel muss noch zustimmen, allerdings bahnt sich ein Konflikt zwischen Bundesrebi­lisierungs­paket

gierung und EU-Kommission an. Bundeskanz­lerin Angela Merkel kündigte im CDU-Präsidium einen „harten Kampf“an, weil Brüssel die milliarden­schwere Rettung nur unter hohen Auflagen genehmigen wolle.

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DPA-BILD: Roessler Die Lufthansa soll Hilfe vom Staat erhalten.

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