Nordwest-Zeitung

Kaum Andrang an Spaniens Stränden

Wiedereröf­fnung der Küstenbäde­r ohne Probleme – Ausländisc­he Touristen erst ab Juli

- VON EMILIO RAPPOLD

Edin Hasanovic (28) hat seine eigene Arbeit sehr selbstkrit­isch im Blick. „Ein Gefühl der Bequemlich­keit schleicht sich bei mir ein. Ich bekomme Angst, faul zu werden“, sagte der Schauspiel­er. Er verkörpert­e nun zum zweiten Mal den Polizist Milan in der ZDF-Krimireihe „Der gute Bulle“. Zwischen dem Drehen der ersten Folge (2017) und dem der zweiten lag eine lange Pause, in der Hasanovic die Serie „Skylines“gedreht hat. „Die Angst zu versagen, ist ein großer Motor bei mir. Sobald ich mich ausruhe, muss ich die Handbremse ziehen, um meinem eigenen Anspruch werden zu können.“

Die Wiedereröf­fnung der Playas nur für Einheimisc­he gilt als erster Test für den Sommer. Im Moment werden Verhaltens­regeln geübt.

MADRID/LONDON – Auf Mallorca darf wieder im Meer geplanscht werden: Nach einer mehr als zweimonati­gen Zwangsschl­ießung wegen der Corona-Pandemie haben die Urlaubsins­el und viele andere Regionen Spaniens am Montag ihre Strände geöffnet. Bei schönem Badewetter und Temperatur­en um die 25 Grad strömten an der Playa de Palma unweit der „Ballermann“-Partymeile und in anderen Gebieten Mallorcas aber zunächst nur wenige, ausschließ­lich lokale Gäste an den Strand, wie Medien berichtete­n. Der Grund: Bis zum Ende des Exitplans Ende Juni dürfen die Spanier ihre jeweilige Provinz nicht verlassen. Und Touristen aus dem Ausland will der Corona-Hotspot Spanien erst im Juli wieder ins

Land lassen. Die Wiedereröf­fnung der Playas nur für Einheimisc­he gilt als erster Test für den Sommer. Die Gemeinden dürfen dabei spezielle Regeln für den Strandbesu­ch beschließe­n. Die Corona-Grundbesti­mmungen, etwa ein Sicherheit­sabstand von mindestens zwei Metern zwischen

Handtücher­n und Sonnenschi­rmen, müssen aber überall eingehalte­n werden. Zudem dürfen Gruppen maximal aus 15 Personen bestehen.

Die meisten Küstengeme­inden ergriffen vorerst keine besonderen Sicherheit­smaßnahmen. Das galt auch für die Mallorca-Hauptstadt

Palma. Bürgermeis­ter José Hila sagte, er vertraue den Bürgern. Er warnte aber auch: Sollte es Verstöße oder andere Probleme geben, werde man „andere Maßnahmen“ergreifen. „Es wäre aber sehr traurig, wenn wir Badegäste mit Geldstrafe­n belegen müssten“, betonte er.

Die Wiedereröf­fnung der Strände war nur jenen Regionen erlaubt, die die Auflagen zum Eintritt in „Phase 2“des spanischen Exitplans erfüllten. Dazu gehörten neben den Balearen und den Kanaren unter anderem auch Küstenregi­onen wie Tarragona im Nordosten, Murcia und Almería im Südosten, Cádiz im Süden oder das Baskenland und Galicien im Norden des Landes. Für knapp die Hälfte des Landes, rund 22 von insgesamt 47 Millionen Bürgern, begann am Montag „Phase 2“.

In dieser dritten von insgesamt vier Etappen – es gab auch eine „Phase 0“– dürfen neben den Stränden unter anderem auch Swimmingpo­ols, Kinos und Theater und die Innenberei­che von Bars und Restaurant­s wieder geöffnet werden. Es gelten aber Beschränku­ngen der Gästezahl. Die Bewohner von Küstenprov­inzen und anderen Regionen, die im Kampf gegen das Virus nicht so weit sind, etwa Barcelona und Madrid, kamen derweil am Montag erst in „Phase 1“.

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DPA-BILD: IRAOLA Wenige Badegäste waren am Montag am Strand von La Concha zu sehen.
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