Nordwest-Zeitung

Digitale Schnitzelj­agd erfordert Gespür

Zwölf „Klimaschät­ze“verstecken sich in Oldenburg

- VON GUIDO FINKE

Codes entschlüss­eln, Aufgaben lösen und mit Gleichgesi­nnten die Natur erkunden – Geocaching bedeutet vollen Einsatz. Bereits seit 20 Jahren machen sich Menschen weltweit auf die Suche nach Verstecken.

In Oldenburg und der Region lässt sich Erstaunlic­hes entdecken. „Geocaching“macht es möglich und nimmt die Teilnehmen­den mit auf viele spannende Abenteuer. Für die Teilnahme an der modernen Schnitzelj­agd ist gar nicht viel erforderli­ch: Wer mitmacahen möchte, benötigt lediglich ein GPS-fähiges Smartphone mit Internetzu­gang oder einen GPS-Empfänger sowie eine Übersicht mit den sogenannte­n „Caches“– die zu findenden Verstecke.

Bei einem Cache handelt es sich in der Regel um einen wasserdich­ten Behälter, in dem sich ein Logbuch und Tauschgege­nstände befinden. Es gibt sogenannte Multi-Caches mit mehreren Stationen – jeder Fund liefert dabei Hinweise für das nächste Versteck. Noch kniffliger sind Mystery-Caches: Nur wer die Rätsel knackt, bekommt als Belohnung die heiß ersehnten Zielkoordi­naten.

Zwölf nachhaltig­e Projekte

Im Rahmen der Oldenburge­r „GeoTour“dürfen sich Groß und Klein auf eine große Vielfalt freuen, denn es stehen gleich zwölf „Klimaschät­ze“auf dem Programm, die nach und nach angesteuer­t werden können. Die Organisato­ren stellen hier den Klimaschut­z in den Vordergrun­d. Alle zwölf Caches führen zu nachhaltig­en Projekten. Ob Fliegerhor­st, Stadtwald oder Wasserkraf­twerk Obere Hunte: An jedem Ort gilt es, eine Aufgabe zu lösen und den Schatz zu bergen. Die Reihenfolg­e der Ziele spielt keine Rolle. Wichtig:

Teilweise gelangen die Teilnehmen­den nur über Stock und Stein zu den einzelnen Caches, die insgesamt rund 50 Kilometer vom Alten Stadthafen bis zur Innenstadt lange Distanz lässt sich aber gut mit dem Fahrrad bewältigen.

Aber nicht nur in Oldenburg können Geocacher auf die Pirsch gehen. Auch im Jeverland, wo es Tausende Anlaufpunk­te gibt, sowie in Friesoythe, Bad Zwischenah­n, Delmenhors­t und vielen anderen Orten existieren Geocaching­Angebote. Diese locken zum Teil zahlreiche Touristen an. Rund 300 Urlauber kommen etwa jährlich nur der Caches wegen in die Gemeinde Butjadinge­n. Ganz hoch im Kurs stehen hier zwei Kriminalfä­lle, die es für große und kleine „Spürnasen“in Tossens und in Burhave zu lösen gilt. Weitere Infos gibt es bei der Tourist-Info in Burhave, dort sind auch die GPS-Geräte für die „Soko 1“und „Soko 2“erhältlich (Leihgebühr: 10 Euro).

Spaß für die ganze Familie auch in anderen Orten

In Friesoythe wurden die beiden Geocache-Projekte

„Eisenstadt“und „Baumerlebn­ispfad“ins Leben gerufen. Der erste ist eine Schatzsuch­e, die sich an fünf verschiede­nen Stationen mit der Geschichte der Stadt beschäftig­t. Beim „Baumerlebn­ispfad“geht es in die Natur. Auf einer Strecke von etwa sieben Kilometern treffen die Teilnehmer im Stadtpark auf 15 typische örtliche Laubbäume. Um die Spannung bei der Suche nach den richtigen Koordinate­n zu erhöhen, müssen Fragen beantworte­t werden.

Geocache-Hotspots im Landkreis Oldenburg sind unter anderem Wildeshaus­en und Dötlingen. In der Kreisstadt stoßen Geocache-Liebhaber zum Beispiel auf einige „Klettercac­hes“, für die zum Teil eine bestimmte Ausrüstung mit Klettersei­len und Co. erforderli­ch ist. In Dötlingen wimmelt es nur so vor Geocache-Verstecken. Besonders abwechslun­gsreich ist die Tour „Dötlingen durchstöbe­rn“, die aus 13 Caches und einem Bonus besteht – auch Anfänger kommen hier auf ihre Kosten.

Wer sich im Oldenburge­r Münsterlan­d auf die Suche begeben möchte, kann sich zum

Beispiel den „Biocache-Lernpfad“in Vechta vornehmen. Das Umweltproj­ekt gewährt mit sechs Stationen Einblicke in ökologisch­e Themen. Die „Schnipselj­agden“in Vechta, Lohne, Goldensted­t und Dinklage werden mit Papierböge­n absolviert. Es gilt, Fotoschnip­sel einzelnen Sehenswürd­igkeiten zuzuordnen und Fragen zu beantworte­n. Die Bögen sind in der Tourist-Informatio­n, in den Rathäusern und Museen zum Preis von einem Euro pro Stück erhältlich.

Last but not least gibt Bestseller-Autor Klaus-Peter Wolf höchstpers­önlich entscheide­nde Hinweise beim „Krimicache“. Das interaktiv­e Angebot wird in Norden-Norddeich angeboten. Bei der 33 Kilometer langen Tour sorgen die Jagd nach Koordinate­n und ein kleines literarisc­hes Puzzle für Spannung.

www.geocaching.com

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BILD: PIXABAY Spaßgarant­ie in allen Gegenden: Inzwischen gibt es Geocaches so ziemlich in jedem Land und an den verrücktes­ten Orten der Welt.
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BILD: INGO WAGNER/DPA Geocacher haben ein in der Röhre verpacktes Mini-Logbuch gefunden.
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BILD: PIXABAY

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