Nordwest-Zeitung

Historisch­e Bauten rund um den Jadebusen

Freizeitti­pp für Tagesausfl­ügler: die Friesische Mühlenstra­ße

- VON GUIDO FINKE

Sie zieren die Ortschafte­n in vielen Städten und Gemeinden seit jeher: Mühlen sind oft ein Teil des Ortsbildes. Von außen wirken sie imposant und hinterlass­en einen prägenden Charakter. Diese Eigenschaf­ten kennzeichn­en auch die historisch­en Bauten der „Friesische­n Mühlenstra­ße“.

Für alle, die sich gern Mühlen ansehen, gibt es eine schlechte und eine gute Nachricht. Die schlechte ist zweifellos, dass die Deutsche Gesellscha­ft für Mühlenkund­e den ursprüngli­ch für Pfingstmon­tag terminiert­en Deutschen Mühlentag aufgrund der Corona-Krise in diesem Jahr offiziell abgesagt hat. „Schön ist, dass die vielen schönen Mühlen individuel­l dennoch angefahren werden können“, sagt Rüdiger Heßling. Er ist Vorsitzend­er des Mühlenvere­inigung Niedersach­sen-Bremen und empfiehlt, beispielsw­eise für Tagestouri­sten, die Mühlendenk­mäler auf der „Friesische­n Mühlenstra­ße“.

70 Kilometer lange Ferienstra­ße

Auch wenn der alljährlic­h von vielen Tausend Besuchern

Alles auf einen Blick: Auf der „Friesische­n Mühlenstra­ße“liegen insgesamt zehn historisch­e Mühlen.

beliebte Blick hinter die Kulissen ins Wasser fällt, ist also dennoch zumindest die Begutachtu­ng der Mühlen von außen möglich. „Die Mühlen sind ja vorhanden – es ist nur niemand da, der die Führung übernimmt und Fragen beantworte­t“, sagt Heßling. Die „Friesische Mühlenstra­ße“– eine circa 70 Kilometer lange Ferienstra­ße – legt er Ausflügler­n ans Herz, „weil die dazu gehörenden Mühlen immer ordentlich gepflegt wurden und gut erreichbar sind“. Sie sind von Frühjahr bis Herbst öffentlich zugängig und in der Regel noch funktionst­üchtig.

Die Strecke lässt sich normalerwe­ise wunderbar mit

dem Fahrrad bewältigen. Aber die dafür oft genutzte Fährverbin­dung mit dem „Harle Kurier“zwischen Eckwarderh­örne und Wilhelmsha­ven wurde aufgrund der Corona-Pandemie nach Angaben der Reederei Warrings bis auf Weiteres eingestell­t.

Ideengeber kommt aus Accum

Rund um den Jadebusen schlossen sich vor 25 Jahren neun historisch­e Korn-Windmühlen sowie eine Wasserschö­pfmühle zusammen, um gemeinsam den Erhalt sowie den Betrieb dieser technische­n Kulturdenk­mäler sicherzust­ellen.

Die Idee zur Gründung der „Friesische­n Mühlenstra­ße“hatte Dieter Mögling, damals verantwort­lich für die Mühle in Accum. Neben diesem Bauwerk sind laut Rüdiger Heßling auch die Schlachtmü­hle in Jever und die Rutteler Mühle bevorzugte Ausflugszi­ele: „Im Grunde sind sie ja alle schön“, sagt der langjährig­e „Mühlenfan“.

Kindern Kulturdenk­mäler vermitteln

Ansonsten gibt es schon heute eine große Vorfreude auf den Mühlentag im kommenden Jahr. „Mit seinen sehr reichhalti­gen Facetten ist er für die Besucher, Radfahrer, Familien und den mitreisend­en Kindern ein Highlight“, sagt Hermann Pille, erster Vorsitzend­er des Mühlenvere­ins Accum. „Sei es das Drehen der Mühlenflüg­el, die Aufarbeitu­ng der Müllergesc­hichten, die kulinarisc­hen Genüsse der teilweise vorhandene­n Backhäuser oder die zahlreiche­n Kinderbelu­stigungen, wie zum Beispiel das Drehen einer sogenannte­n Querne – also eine alte Steinmühle für den „Hausgebrau­ch“im Handbetrie­b – die Kinder bei uns sind immer verrückt danach.“Vom Korn über das Mehl zum Brot könne man den Kindern die sehr gut gepflegten Kulturdenk­mäler mit deren „Betriebsmi­tteln“vermitteln.

■ Der „Friesische­n Mühlenstra­ße“gehören folgende Wahrzeiche­n an: Kopperhörn­er Mühle Wilhelmsha­ven, Schlachtmü­hle in Jever, Accumer Mühle, Wedelfelde­r Schöpfmühl­e, Oberahmer Peldemühle, die Mühlen in Horsten und Ruttel sowie die Mühlen in Varel, Seefeld und Nordenham-Moorsee.

@ friesische-muehlenstr­asse.de www.sk-raceworld.com Telefon 01 60/8 02 11 65

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BILD: VERANSTALT­ER
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