Nordwest-Zeitung

Hier dreht sich jetzt wieder die Leichtathl­etik-Welt

Seit gut zwei Wochen können die Oldenburge­r Vereine in Kleingrupp­en im Marschwegs­tadion trainieren

- VON BERND TEUBER UND JAN ZUR BRÜGGE

Das Marschwegs­tadion wurde für die Trainingse­inheiten der Oldenburge­r Vereine oder die Sportabzei­chen-Abnahme in sieben Zonen unterteilt. Hier wird erklärt, was erlaubt und verboten ist – allen Wünschen gerecht zu werden, ist nicht leicht.

OLDENBURG – Nachdem die Leichtathl­etik-Welt auch in Oldenburg aufgrund der CoronaKris­e seit Mitte März stillgesta­nden hat, geht es jetzt seit gut zwei Wochen im Marschwegs­tadion wieder rund. Nach etwa zwei Monaten ohne geregeltes Training sind die Sportlerin­nen und Sportler zwar auch jetzt von einem normalen Betrieb noch weit entfernt, aber das Kleingrupp­en-Training, das seit dem 11. Mai unter Beachtung zahlreiche­r Verhaltens­regeln wieder erlaubt ist, sorgt dennoch für viele glückliche Gesichter.

Quälen in der Gruppe

„Es ist schön, seine Athleten auch mal wieder von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Das ist schon recht schwierig, sie nur aus der Entfernung zu betreuen. So langsam gehen einem die Alternativ­en aus für ein effektives Training“, freut sich DSC-Coach Stephan Böckmann, der am Montag mit einer U-16-Mehrkampf-Gruppe erst von 17 bis 18 Uhr eine der vier Zonen auf dem Nebenplatz und dann von 18 bis 19 Uhr eine der drei Innenraum-Zonen nutzte.

„Nicht alleine zu trainieren, sondern mit anderen, ist schon recht wichtig für die Motivation aber auch um sich richtig quälen zu können“, meint Jessica Penaat vom BTB, die mit ihren Schützling­en von 18 bis 20 Uhr auf der Innenraum-Zone im Kurvenbere­ich zur Autobahn eine Doppelschi­cht fuhr.

Die Bürgerfeld­er nutzten am Montag acht der 21 Trainingsm­öglichkeit­en (sieben Zonen, drei Zeiten von 17 bis 18, 18 bis 19 und 19 bis 20 Uhr – freitags nur 17 bis 18 und 18 bis 18.30 Uhr), die jeweils bis Freitagabe­nd für die folgende Woche beim Leichtathl­etik-Kreis Oldenburg-Stadt angemeldet werden können. Für diesen

Montag hatten neben BTB und DSC auch der VfL, das Team Laufrausch und der Stadtsport­bund zur Sportabzei­chen-Abnahme um Zeiten gebeten.

„Relativ anstrengen­d“

„Das ist schon relativ anstrengen­d, jede Woche die

Wünsche der Trainer abzufragen und dann zu verplanen. Da kann man nicht immer jeden Wunsch erfüllen“, betont BTB-Abteilungs­leiterin Regine Walter: „Aber insgesamt habe ich mir das doch etwas chaotische­r vorgestell­t – auch wenn man das gesamte Wochenende seine E-Mails im Blick behalten muss.“

An diesem Donnerstag wollen die Bürgerfeld­er wiederum

acht Zeitfenste­r nutzen, am Freitag sind es vier – so dass sich für den Verein insgesamt 20 Einheiten summieren. „Eigentlich bieten wir ja auch noch Sportabzei­chen-Training an, aber da warten wir jetzt noch ein wenig ab“, erklärt Walter: „Für unsere jüngsten Jahrgänge bieten wir auf der Wiese hinter unserer Halle Fitness für Leichtathl­eten, weil die ja derzeit noch nicht ins Stadion dürfen und deshalb ein wenig hinten runterfall­en.“

Im Schichtbet­rieb

Der DSC kommt in dieser Woche auf sieben Einheiten – drei davon absolviert­e Norman Ihle am Dienstag mit seiner Mittel- und Langstreck­enGruppe. „Wir arbeiten im Schichtbet­rieb. Ich habe meine Athleten in drei Gruppen mit je fünf Sportlern unterteilt, die jeweils eine Stunde trainieren und schon aufgewärmt im Stadion erscheinen“, erklärt der DSC-Coach: „Bei den Tempoläufe­n lasse ich sie dann in Abständen von fünf Sekunden starten.“

Er hat sein Programm an die Gegebenhei­ten in der Corona-Krise angepasst hat und zum Beispiel die spielerisc­hen Aspekte am Trainingse­nde herausgeno­mmen. „Meine Sportler haben sich in den vergangene­n Wochen eifrig an die Trainingsp­läne gehalten und sind fitter als ich gedacht habe – von Motivation­sproblemen keine Spur“, sagt Ihle: „Jetzt fehlen ihnen nur noch die Wettkämpfe – ich bin aber recht skeptisch, ob das in dieser Saison noch etwas wird.“

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Hier startete der Stadtsport­bund am Montagaben­d von 18 bis 19 Uhr mit der Sportabzei­chen-Abnahme in dieser Disziplin. Die 29-jährige Annika stellte sich für ein Foto zur Verfügung.
BILD: SASCHA STÜBER Kugelstoßa­nlage: Hier startete der Stadtsport­bund am Montagaben­d von 18 bis 19 Uhr mit der Sportabzei­chen-Abnahme in dieser Disziplin. Die 29-jährige Annika stellte sich für ein Foto zur Verfügung.
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BILD: SASCHA STÜBER Innenraum 1: Dort war am Montagaben­d von 18 bis 19 Uhr eine Gruppe von VfLTrainer Jürgen Wegner aktiv. Hier zieht Michael Hollmann einen Schlitten über die Bahn.

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