Längerfristig an Bord
Vorweg: Die Staatshilfen für die angeschlagene Airline Lufthansa sind absolut richtig und alternativlos. Denn greift der Staat nicht ein, droht ein Ausverkauf an ausländische Investoren. Das wäre fatal. Dass ausgerechnet Airlines wie Ryanair, die vor allem für miese Arbeitsbedingungen bekannt sind, dagegen protestieren, sollte die Bundesregierung nicht stören. Und die Grünen argumentieren zwar, dass die Staatshilfen den Wert der Airline übersteigen, doch das ist zu kurz gedacht. Denn mögliche Forderungen von Kunden, die ihre Reise nicht antreten konnten, sollten mit bedacht werden.
Sollte Brüssel das endgültige Okay für die Staatshilfen geben – und zwar ohne horrende Auflagen –, so ist eine Sache gewiss: Bei der Staatsbeteiligung wird es sich um eine längerfristige Angelegenheit handeln. Schon jetzt stellen sich Fragen, ob Fliegen nach der Corona-Pandemie noch so sein wird wie zuvor. Videokonferenzen anstelle von Geschäftsreisen sind salonfähig geworden. Auch Umweltaspekte spielen eine wichtige Rolle. Diesen Kurs muss die Lufthansa einschlagen, um langfristig auch staatsfrei wieder auf Kurs zu kommen.
@ Die Autorin erreichen Sie unter Wendt@infoautor.de